Allzeit-Rekord in der Hansestadt geknackt: 19.000 Pädagogen unterrichten 221.186 Mädchen und Jungen in Hamburg. Das hat unter anderem den Vorteil, dass die Klassen kleiner werden.

Hamburg. Es ist ein Allzeit-Rekord: Hamburg hat nie mehr Lehrer beschäftigt als heute. Zu Beginn des neuen Schuljahres weist die Statistik der Schulbehörde exakt 15.245 Lehrerstellen (2010: 14.159) für die 384 staatlichen Schulen aus. Die Gesamtzahl der Lehrer liegt aufgrund von Teilzeit-Beschäftigungen bei rund 19.000.

Einen Höchstwert weist auch die Zahl der Erzieher und Sozialpädagogen an Schulen mit 1596 Stellen (2010: 1294) aus. Der Gesamtzuwachs um rund 1400 Pädagogenstellen erfolgte bei einer etwa gleich gebliebenen Schülerzahl von jetzt 221.186 Jungen und Mädchen. „Das ist ein kraftvoller Zuwachs und zeigt, dass Bildung ein klarer Schwerpunkt der Senatspolitik ist“, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD). Der Grund für den Anstieg liegt zum Teil in Beschlüssen, die die Bürgerschaft bereits zu Zeiten des schwarz-grünen Senats fraktionsübergreifend gefasst hat. In erster Linie wirkt sich die deutliche Absenkung der Klassengrößen in den Grundschulen aus, die nun alle vier Klassenstufen erfasst. In keiner Klasse sollen mehr als 23 Kinder sitzen, in Schulen in sozialen Brennpunkten sogar nur 19 Jungen und Mädchen.

Zu Buch schlagen aber auch der Ausbau der Ganztagsschulen, die Einführung der Inklusion an Regelschulen sowie die Förderung des Übergangs Schule–Beruf. Rechnerisch kommen auf einen Pädagogen im Durchschnitt aller Schulformen und Klassenstufen 11,7 Schüler. Hamburg nimmt damit bundesweit eine Spitzenposition ein.

Die Folge der Einstellungswelle: Die Lehrer werden immer jünger. Das Durchschnittsalter beträgt 45,33 Jahre, der geringste Wert seit den 90er-Jahren. Gleichzeitig bleiben die Lehrer länger im Dienst. Das durchschnittliche Pensionierungsalter liegt bei 63,56 Jahren. „Das sind erfreuliche Zahlen, die zeigen, dass Hamburgs Schulen gut aufgestellt sind“, sagte Rabe.

Generelle Nachwuchsprobleme gibt es derzeit nicht. „Auf eine Referendarstelle kommen sechs Bewerbungen“, sagte Rabe. Der Anteil der Hamburger liegt bei den Referendaren zwischen 50 und 70 Prozent, bei den Berufsanfängern bei 40 Prozent. Mangelfächer sind Elektrotechnik an Berufsschulen, Physik und Mathematik.