Wirtschaftsexperte favorisiert, dass die zum Teil nicht genutzten und untervermieteten Gebäude des Berufsförderungswerks am Berner Heerweg mit rund 168 Zimmern genutzt werden sollen.

Farmsen-Berne. In der Diskussion um das geplante Auszubildendenwohnheim gibt es einen neuen Vorschlag der FDP-Bürgerschaftsfraktion: Wirtschaftsexperte Thomas-Sönke Kluth favorisiert, dass die zum Teil nicht genutzten und untervermieteten Gebäude des Berufsförderungswerks am Berner Heerweg mit rund 168 Zimmern zu diesem Zweck genutzt werden sollen: "Die Gebäude sollen im Rahmen der Sanierung des Berufsbildungswerks ohnehin verkauft werden und könnten daher ohne Zeitverlust und Kostenaufwand als Azubiwohnheim genutzt werden", sagte Kluth. Die FDP hat einen entsprechenden Antrag in die Bürgerschaft eingebracht.

Dieser Vorschlag sollte von der Verwaltung ernsthaft geprüft werden, sagte Anjes Tjarks. Der wirtschaftspolitische Sprecher der Grünen-Bürgerschaftsfraktion sagte weiter: "Ich würde es begrüßen, wenn wir im Interesse der Auszubildenden hier dann eine schnelle Lösung finden könnten. Der Senat hat schon genug Zeit auf Kosten der jungen Menschen vertrödelt."

Der ehrenamtliche Geschäftsführer der Stiftung Auszubildendenwerk i.G., Patrick Fronczek, sagte: "Wir freuen uns über jedes geeignete Grundstück, das uns angeboten wird, denn der Bedarf ist groß."

Der Plan der Sozialbehörde, 50 Auszubildende gemeinsam mit bis zu 496 Flüchtlingen und Obdachlosen in einer Wohnanlage An der Hafenbahn in Wilhelmsburg unterzubringen (wir berichteten), hatte für Kritik aller Parteien gesorgt. Bereits seit Jahren gibt es Pläne für ein Wohnheim für bis zu 500 Auszubildende, die bislang nicht umgesetzt wurden, obwohl Hamburger Unternehmen und auch Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) eine solche Einrichtung fordern.