Hanserad wird Abrechnungsbetrug in zweistelliger Millionenhöhe vorgeworfen. Schicksal von 200 Mitarbeitern könnte schon heute besiegelt sein.

Hamburg. Das Schicksal der insolventen Klinikgruppe Hanserad mit 200 Mitarbeitern in Norddeutschland könnte schon heute besiegelt sein: Der Zulassungsausschuss der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg (KV) muss darüber entscheiden, ob die ärztliche Zulassung entzogen wird. Sie lautet auf den Unternehmensgründer, den untergetauchten Prof. Wolfgang Auffermann.

Hanserad wird Abrechnungsbetrug in zweistelliger Millionenhöhe vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft Hamburg ermittelt mit Hochdruck, nachdem bei einer bundesweiten Razzia Daten und Akten beschlagnahmt wurden. Einen Haftbefehl gibt es bislang nicht.

Die Mitarbeiter fürchten, dass das Unternehmen abgewickelt wird, ohne dass der Insolvenzverwalter die Chance hatte, es an einen Interessenten zu verkaufen. Beste Chancen hat eine Heidelberger Beteiligungsgesellschaft. Auf sie setzen auch die Mitarbeiter, die am heutigen Mittwoch vor der KV Hamburg an der Humboldtstraße demonstrieren wollen. Sie fürchten, dass die KV oder Auffermann einen Neustart oder einen Verkauf blockieren. Entzieht der Zulassungsausschuss Hanserad die Lizenz, muss der Betrieb schon zum 1. April eingestellt werden. Dann wäre die radiologische Versorgung im Bezirk Bergedorf in Gefahr.