Probleme für die Fische: Schon seit Anfang August liegt der Sauerstoffgehalt im Bereich Hamburg unter dem von der EU festgelegten Grenzwert.

Hamburg. Den Fischen in der Elbe geht die Luft aus: Schon seit Anfang August liegt der Sauerstoffgehalt im Bereich Hamburg unter dem von der EU festgelegten Grenzwert von sechs Milligramm pro Liter (mg/l). Am Montagnachmittag konnte das Institut für Hygiene und Umwelt knapp drei mg/l messen. Am vergangenen Wochenende lag der Sauerstoffgehalt erstmals in diesem Jahr bei weniger als zwei mg/l.

Das ist ein Problem für die Fische: "Für sie sind diese Werte tödlich", so Walter Rademacher, Sprecher des Regionalen Bündnisses gegen die Elbvertiefung. Ursache für das akute Sauerstoffloch seien die Baggerarbeiten der Hamburg Port Authority (HPA) in Höhe Nienstedten ab dem 30. August gewesen: "Die Bagger drücken den Sauerstoffgehalt nach unten. Außerdem sterben die Algen in vertieften Fahrrinnen: Ihnen fehlt Licht." Deswegen holten die Elbfischer zwischen Hafen und Wedel derzeit nur tote Fische aus dem Wasser.

Auf Anfrage des Abendblatts sagte Kerstin Graupner von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, dass in der Elbe auch bei niedrigem Sauerstoffgehalt gebaggert werden dürfe, "wenn es sich um einen kleinräumigen, zeitlich begrenzten, kurzfristig erforderlichen Einsatz handelt". Diese Kriterien seien beim am Montagabend zunächst beendeten Einsatz erfüllt gewesen, so eine Sprecherin der HPA.