Hamburg. 6000 neue Wohnungen in Hamburg jedes Jahr - dieses Ziel des SPD-Senats könnte ausgerechnet durch den SPD-regierten Bezirk Harburg gefährdet werden. Bei den Baugenehmigungen hinkt die Region südlich der Elbe weit hinter den anderen Bezirken hinterher. 700 Wohnungen wollte Harburg im Jahr 2011 genehmigen. Doch am Ende waren es, wie sich jetzt herausstellt, nur 217.

Doch nicht nur dies sorgt für Ärger. Hinzu kommt ein Streit ums Geld. Um den Wohnungsbau anzukurbeln, bekommen alle sieben Bezirke Förderprämien für jede neu genehmigte Wohnung. Rund drei Millionen Euro stehen dafür insgesamt zur Verfügung. Harburg kassierte im Januar 2012 für sein Planziel 700 Wohnungen eine Pauschale von 175 000 Euro. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht bekannt, dass die Vorgabe bei Weitem nicht eingehalten wurde. Die CDU-Opposition im Harburger Rathaus wirft Bezirksamtsleiter Thomas Völsch (SPD) vor, utopische Ziele genannt zu haben und jetzt einen unseriösen Haushalt mit Geld zu führen, das dem Bezirk nicht zustehe.

Die Vereinbarung zwischen Senat und Bezirken sieht vor, dass zu viel bezahlte "Beiträge mit der Ausschüttung im Folgejahr verrechnet" werden. Für Harburg hieße das, dann rund 135 000 Euro weniger aus dem Förderfonds zu bekommen. Auch in diesem Jahr hat der Bezirk wieder 700 Wohnungen als Planziel angemeldet.