Das Hamburger Abendblatt ist mit Michael Heidrich die Strecke zwischen Kellinghusenstraße und Winterhuder Marktplatz abgelaufen. Ergebnis: Für Autofahrer wird es eng. Baubeginn ist 2012.

Michael Heidrich hat einen Streckenplan in der Hand, steht an der Kellinghusenstraße unweit der U-Bahn-Haltestelle und zeigt in Richtung Alma Hoppes Lustspielhaus: "Hier wird die Stadtbahn mittig auf einer eigenen Trasse entlangfahren. Dafür wird eine Autospur je Fahrtrichtung wegfallen", sagt der Diplom-Ingenieur. Einige Parkplätze sollten auch noch weichen. Der 47-Jährige muss es wissen - er ist der Chefplaner bei der Hochbahn für die neue Stadtbahn.

Die soll von 2014 an zunächst vom Bramfelder Dorfplatz bis zur U-Bahn-Haltestelle Kellinghusenstraße auf einer Strecke von rund 7,6 Kilometern verlaufen (wir berichteten). Michael Heidrich beschäftigt sich seit einem Jahr intensiv mit dem Streckenverlauf und hat sich gemeinsam mit dem Abendblatt auf einen kleinen Spaziergang von der Kellinghusenstraße bis zum Winterhuder Marktplatz gemacht: "Die Kellinghusenstraße ist aufgrund ihrer Breite gut für den Stadtbahnbau geeignet. Wegen des nicht zu hohen Verkehrsaufkommens ist auch der Wegfall von zwei Fahrspuren nicht problematisch", sagt Heidrich.

Inzwischen hat der Chefplaner die Kreuzung Kellinghusenstraße/Ludolfstraße erreicht. Hier macht die Stadtbahn eine kleine Kurve: "In Richtung Kellinghusenstraße fällt eine Linksabbiegerspur für die Trasse weg. In Richtung Winterhuder Markt wird die Stadtbahn direkt auf der Straße verlaufen. Die Bahn ist dann sozusagen der Pulkführer, die Autos fahren hinterher", sagt Heidrich. Wenn die Stadtbahn dann die Brücke an der Hudtwalckerstraße unterquert hat, gibt es wieder eine eigene Trasse bis zum Winterhuder Marktplatz.

Unterdessen führt der Spaziergang vorbei an Alma Hoppes Lustspielhaus auf die Brücke, und jetzt hat der Chefplaner eine echte Neuigkeit parat: "Diese Brücke wird komplett ausgetauscht. Der Neubau wird etwa zwei Meter breiter, das kommt der Fahrbahn zugute." Auch vor der Komödie Winterhuder Fährhaus, die direkt hinter der Brücke liegt, wird die Straße umgestaltet: "Wir überlegen, ob wir hier eine Haltestelle einrichten", sagt Heidrich. Entlang der Hudtwalckerstraße müssen Parkplätze verschwinden und Bäume fallen. Aber Michael Heidrich beruhigt: "Dafür gibt es natürlich Ausgleichsmaßnahmen." Der Blick des Chefplaners fällt auf einen vorbeifahrenden Bus der Linie 118: "Diese Linie und der 20er fallen in diesem Bereich weg, wenn die Stadtbahn kommt."

Inzwischen ist der Winterhuder Marktplatz erreicht und Heidrich in seinem Element: "Hier, an diesem Knotenpunkt, ist vieles möglich." Ein Beispiel: "Wir könnten die Bushaltestellen verlegen und direkt an den Platz die Haltestelle anschließen."

Aber das seien alles nur Ideen - die Planungen sind noch nicht abgeschlossen. Der Chefplaner muss weiter in Richtung Ohlsdorfer Straße und dem Verlauf der künftigen Stadtbahn folgen.