Der Vorstand der Grünen hat Emily Büning gestern in Berlin ernannt. Damit rückt die 27 Jahre alte Juristin in das Machtzentrum der Grünen auf.

Hamburg/Berlin. Die Eimsbütteler Grünen-Politikerin Emily Büning wird zum 1. August neue organisatorische Bundesgeschäftsführerin ihrer Partei. Der Vorstand der Grünen hat sie gestern in Berlin ernannt. Damit rückt die erst 27 Jahre alte Juristin in das Machtzentrum der Grünen auf. "Ich fühle mich geehrt", sagt Büning.

Büning hat 2004 ihr Abitur am Kaiser-Friedrich-Ufer-Gymnasium gemacht und anschließend Jura an der Bucerius Law School in Hamburg und Madrid studiert. Ihre politische Laufbahn begann 2004 bei der Grünen Jugend Hamburg, deren Landesvorsitzende sie für zwei Jahre war. Von 2009 bis 2011 war sie politische Geschäftsführerin des Bundesverbands der Grünen Jugend. Brüning trat 2011 nicht wieder an, damit sie sich auf ihr zweites Staatsexamen vorbereiten konnte.

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Ihrer Ernennung vorausgegangen war ein Streit zwischen Parteichefin Claudia Roth und der politischen Bundesgeschäftsführerin Steffi Lemke über die Neubesetzung des Postens der organisatorischen Geschäftsführerin. Weil sich die Führungsspitze nicht auf einen der beiden damaligen Kandidaten einigen konnte, wurde Büning angesprochen. Sie habe sich daraufhin beworben und sei schließlich angenommen worden. Nein, sie fühle sich nicht als zweite Wahl. "Ich freue mich über den Konsens. Das ist ein verantwortungsvoller Posten und eine wahnsinnig gute Chance für mich", sagt Büning.

Ab August ist sie nun dafür zuständig, die Parteitage der Grünen sowie deren Sozial- und Frauenkongresse zu organisieren. Als organisatorische Geschäftsführerin ist sie, anders als die politische, kein Mitglied im Bundesvorstand und hat daher auch kein Stimmrecht. Einfluss wird Büning dennoch haben. Die Grüne Jugend hat eine vergleichsweise große Mobilisierungskraft. Die Jugendorganisation ist häufig gegen den Strich gebürstet. So hat Büning etwa nie einen Hehl aus ihrer Abneigung gegen Schwarz-Grün in Hamburg gemacht. Ein Wermutstropfen für die frischgebackene Juristin bleibt allerdings: Ihren Urlaub musste sie wegen ihres neuen Postens absagen. Statt nach Marokko und Spanien zu reisen, bleibt Emily Büning in Berlin.