Die Vergabe an den SPD-Funktionär Fabricius werfe Fragen auf. Die vier unterlegenen Bewerber auf die Märkte haben jetzt Klage eingereicht.

Hamburg-Altstadt. Die Vergabe der Weihnachtsmärkte auf dem Gerhart-Hauptmann-Platz und vor der Petrikirche in der Innenstadt haben jetzt ein gerichtliches Nachspiel: Die vier bei der Vergabe durch den Cityausschuss der Bezirksversammlung Mitte unterlegenen Bewerber haben jetzt gegen die Entscheidung Klage beim Verwaltungsgericht eingereicht. Das bestätigte ein Sprecher der Unternehmen auf Abendblatt-Anfrage. Der Sprecher wollte sich jedoch mit dem Hinweis auf das "laufende Verfahren" nicht weiter zu den Einzelheiten äußern.

Der Cityausschuss hatte sich bei der Ausschreibung für den Gerhart-Hauptmann-Platz für das Konzept von Benno Fabricius entschieden. Der ist SPD-Mitglied, und deshalb hatte es bei den Mitbewerbern Kritik an der Vergabeentscheidung gegeben. Der Schausteller ist Vizechef des SPD-Distrikts Heiligengeistfeld. Der Vorsitzende des Cityausschusses ist Dirk Sielmann, der an der Spitze dieses SPD-Distrikts steht. Sielmann hatte sich an der Abstimmung zur Weihnachtsmarktvergabe beteiligt.

Der Platz vor der Petrikirche wurde an Alfons Zerbe vergeben, der aber keiner Partei angehören soll. Der Chef der Grünen-Fraktion in der Bezirksversammlung Mitte, Michael Osterburg, sagt: "Es rächt sich jetzt, dass der Zeitraum für Ausschreibung und Vergabe zu knapp bemessen war." Die Klage der Mitbewerber sei nachvollziehbar, da die Vergabe an den SPD-Funktionär zumindest Fragen aufwerfe, so Osterburg weiter.

Die beiden Weihnachtsmärkte wurden zum ersten Mal ausgeschrieben. Zuvor hatte Wags Events die beiden Weihnachtsmärkte mehrere Jahrzehnte betrieben. Die neuen Betreiber haben den Zuschlag jetzt für fünf Jahre erhalten.