Hamburg. Seit 30 Jahren lernen die Kinder in der Grundschule Lesen durch Schreiben und umgekehrt. Deshalb schreiben die Erstklässler zuerst Druckschrift . Später kommt dann eine der normierten Schulschreibschriften dazu. Daraus entwickeln die Schüler eine eigene Handschrift.

Basis für die heute gebräuchlichen gebundenen Schriften ist die Lateinische Ausgangsschrift mit vielen Schnörkeln, Bögen und Bindungen. Sie wurde 1953 in Westdeutschland als Normschrift eingeführt, nachdem die Nationalsozialisten die alte deutsche Schreibschrift Sütterlin 1941 verboten hatten.

In Hamburg wurde bislang die Schulausgangsschrift gelehrt, die 1968 in der DDR eingeführt worden war. Sie ist deutlich einfacher, so wurden etwa die Schleifen bei Großbuchstaben weggelassen. Parallel dazu war in der Bundesrepublik die Vereinfachte Ausgangsschrift entwickelt worden, die seit 1973 als Alternative zur Lateinischen Ausgangsschrift eingesetzt werden kann, sich aber nie ganz durchsetzen konnte.

Mit der Grundschrift gibt es jetzt eine weitere Schrift. Sie wurde vom Grundschullehrerverband entwickelt und soll die "Vorteile von Druck- und Schreibchrift" vereinen. Sie wird bereits an einigen Schulen in Deutschland gelehrt. Hamburg ist das erste Bundesland, das die verbundene Druckschrift als mögliches Option zur Schulausgangsschrift vorsieht.