Besonders hart trifft es die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, die Schulbehörde, die Finanzbehörde sowie das Personalamt.

Hamburg. Der vom Senat geplante Stellenabbau in der Hamburger Verwaltung um 250 Personen pro Jahr wird langsam konkreter. 125 Stellen sollen alle Behörden gemeinsam erbringen, weitere 125 nur diejenigen Behörden, die seit 2007 ihre Mitarbeiterzahl besonders stark gesteigert haben. Das teilte Staatsrat Christoph Krupp (SPD), als Chef der Senatskanzlei für Personal zuständig, dem Haushaltsausschuss der Bürgerschaft mit.

Besonders viele Mitarbeiter müssen demnach die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU), die Schulbehörde, die Finanzbehörde sowie das Personalamt abbauen. Sie hatten unter anderem für konkrete und zum Teil zeitlich befristete Projekte Personal eingestellt - so zum Beispiel die BSU für die Aktivitäten rund um die Auszeichnung Hamburgs als Umwelthauptstadt und die Schulbehörde für Planung und die Umsetzung der Schulreform.

Ausgenommen vom Personalabbau sind unter anderem Polizei und Feuerwehr, Lehrer im Schuldienst und die Bereiche, in denen bürgernahe Dienstleistungen erbracht werden - etwa in den Kundenzentren der Bezirke.

Die Zahl der Vollzeitarbeitskräfte im Dienste der Stadt war von 55.000 Ende 2007 auf 58 100 Ende 2010 gestiegen. Um bis spätestens 2020 einen Haushalt ohne Neuverschuldung aufstellen zu können, will der SPD-Senat diesen Trend umdrehen.

Der Stellenabbau ist ein Eckpfeiler in seinen Konsolidierungsbemühungen. Bei Kosten von rund 50 000 Euro pro Stelle bedeutet der Abbau von jährlich 250 Mitarbeitern Einsparungen von 12,5 Millionen pro Jahr - aufwachsend, 2012 sollen also schon 25 Millionen Euro eingespart werden, nach acht Jahren sind es schon 100 Millionen Euro pro Jahr.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di übt Kritik an den Senatsplänen. "Das ist ein unwürdiges Spiel mit den Beschäftigten, die in allen Bereichen wichtige Arbeit leisten und mittlerweile oft an ihre Belastungsgrenze stoßen", sagt Ver.di-Fachbereichsleiterin Sieglinde Frieß. Sie vermisst ein schlüssiges Konzept. "Wir wissen, dass in den Behörden und Ämtern 'Zahlenspiele des Abbaus' gemacht werden, die die Grenze des Dilettantismus erreicht haben", sagte Frieß. Sie verweist auf steigende Steuereinnahmen und wirft Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) eine "Buchhaltermentalität" vor.