Am 1. August sollen die Bauarbeiten für die ersten 1,2 Kilometer der Strecke von der Brücke Höltigbaum bis zum Bahnhof Rahlstedt beginnen.

Hamburg. Erfolg für die Initiative Lärmschutz Rahlstedt: Über insgesamt 8,9 Kilometer werden ab August Lärmschutzwände entlang der geplanten Strecke der S 4 gebaut. Die neue Trasse soll vom Hauptbahnhof über Ahrensburg bis nach Bad Oldesloe führen.

Langfristig soll die S 4 die Regionalzüge aus dem östlichen Umland ersetzen und im Zehn-Minuten-Takt verkehren. Eine erhebliche Lärmbelastung, fürchten Anwohner in Rahlstedt. "Der Bau der Lärmschutzwände ist ein riesiger Erfolg für uns, wir haben vier Jahre dafür gekämpft", sagt Claus-Peter Schmidt, Vorsitzender der Initiative Lärmschutz Rahlstedt. Am 1. August sollen die Bauarbeiten für die ersten 1,2 Kilometer der Strecke von der Brücke Höltigbaum bis zum Bahnhof Rahlstedt beginnen. Die Bahn rechnet damit, dass der Streckenabschnitt bis Mitte September fertiggestellt ist. Bis 2014 sollen entlang der Strecke auch Lärmschutzwände in Tonndorf und Wandsbek bis zur S-Bahn-Haltestelle Landwehr entstehen. Knapp 30 Millionen Euro kostet das Projekt, das vom freiwilligen Lärmsanierungsprogramm des Umweltministeriums finanziert wird.

Ganz ohne Lärm geht es aber doch nicht: Die Bauarbeiten werden wegen des Zugverkehrs nachts durchgeführt, Anwohner müssen sich wohl mit der Aussicht auf die zukünftige Stille über den allabendlichen Baulärm hinwegtrösten. Anfang der Woche hatte der Bund seine grundsätzliche Bereitschaft erklärt, die S 4 für 350 Millionen Euro zu finanzieren. "Damit steht der Vorentwurfsplanung jetzt nichts mehr im Wege. Sie muss nun kurzfristig in Auftrag gegeben werden", schreiben die beiden Sprecher der S-4-Initiative, Jörg Sievers und der Hamburger SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter, in einer gemeinsamen Erklärung. Die Ergebnisse dieser sogenannten Vorentwurfsplanung sollen dem Bund voraussichtlich bis Ende 2012 vorgelegt werden. Nach Überzeugung der S-4-Initiative soll die Schnellbahnverbindung spätestens in neun Jahren fertiggestellt sein, da 2020 auch die feste Fehmarnbeltquerung realisiert sein soll. Experten rechnen dann mit einem deutlichen Zuwachs von Güterzügen sowie einer erhöhten Auslastung der Bahnstrecke zwischen Hamburg und Lübeck.