Bis Ende des Sommers läuft die Testphase des Millionenprojekts. Nach fünf Wochen zeigen sich jetzt allerdings erste Schwierigkeiten.

Hamburg. Vor gut einem Monat wurde das neue Verkehrsleitsystem der Hamburg Port Authority (HPA) in der HafenCity vorgestellt. 300 Messstellen, die das Verkehrsaufkommen erfassen sollen, hatte die HPA im Hafen installiert. Die Ergebnisse sollten auf 14 digitalen Informationstafeln angezeigt werden, zusätzlich bilden drei jeweils 16 Quadratmeter große LED-Displays die wichtigsten Hafenrouten ab.

Doch auch eines der modernsten Verkehrsleitsysteme der Welt funktioniert nicht reibungslos. Denn nach fünfwöchiger Testphase zeigen sich nun erste Schwierigkeiten: So wird der tägliche Stau auf der Köhlbrandbrücke derzeit nicht angezeigt. "Die Baustellen werden von dem System nicht richtig erfasst", sagt HPA-Sprecherin Karin Lengenfelder. Der Grund: Wegen der Baustellen gebe es zu unterschiedlichen Tageszeiten auch unterschiedliche Verkehrsführungen, zeitweise würden beispielsweise Fahrstreifen in eine Richtung gesperrt. Die System-Software könne auf diese wechselnden Bedingungen noch nicht reagieren - und zeige deshalb trotz Staus freie Fahrt an, so Lengenfelder.

Auch bei den Sensoren, die das Verkehrsaufkommen messen sollen, wurden in den vergangenen Wochen Fehler bemerkt. "Wir befinden uns noch in der Testphase und bemühen uns, diese Probleme so schnell wie möglich zu beheben", sagt Karin Lengenfelder. Die Testphase sei noch bis Ende des Sommers angesetzt, einen genauen Zeitpunkt gebe es aber nicht. Da das System "das erste seiner Art" sei, gebe es leider keine Vergleichswerte.

Ansonsten sei die Resonanz auf das vier Millionen Euro teure Projekt aber sehr positiv ausgefallen, besonders Speditionen, die oft im Hafen unterwegs seien, wüssten das neue Verkehrsleitsystem zu schätzen.

Für Otto-Normalverbraucher ist das System allerdings nicht wirklich zu empfehlen, denn das Ablesen der roten und blauen Striche, die Staus anzeigen, erfordert Übung. "Das Verkehrsleitsystem ist in erster Linie für Lkw und für Verkehrsteilnehmer, die sich täglich durch die HafenCity bewegen, gedacht", sagt Lengenfelder.