Neues elektronisches Verkehrsleitsystem gilt als modernstes seiner Art. Doch es erfordert Übung

Hamburg. Blaue Linien bedeuten freie Fahrt, rote Balken und Striche sollen Störungen im Verkehrsfluss anzeigen: Seit gestern ist das neue elektronische Verkehrsleitsystem im Hafen in Betrieb und soll den rechten Weg weisen. Auf 14 digitalen Info-Schildern und drei jeweils 16 Quadratmeter großen LED-Tafeln sollen so die Fahrer von Lkw und Pkw durch das Nadelöhr gelotst werden.

Das System gilt als eines der modernsten seiner Art und hat vier Millionen Euro gekostet. "Der Hafen verfügt von nun an über eines der weltweit modernsten Verkehrsinformationssysteme. So können Staus und Wartezeiten minimiert werden. Das ist gut für die Unternehmen und die Umwelt", sagte Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch bei der offiziellen Inbetriebnahme. Gesteuert werden die Tafeln von Mitarbeitern der Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) in einer Zentrale mit Sitz in der Speicherstadt. Allerdings erfordern die blauen und roten Striche auch ein wenig Übung. "Das ist eher etwas für Profis, nicht für Touristen", sagt HPA-Sprecher Alexander Schwertner. So hätten Untersuchungen gezeigt, dass 90 Prozent der Lkw-Fahrer und auch die meisten anderen Verkehrsteilnehmer im Hafen mehrmals in der Woche dort unterwegs sind. Für sie böten die Tafel einen schnellen Überblick. "Wir haben das im Vorfeld getestet und hoffen nun natürlich noch auf Rückmeldungen, wie es ankommt", so Schwertner. Die HPA hat in den vergangenen Monaten rund 300 Messstellen im Hafen installiert, die das Verkehrsaufkommen erfassen. Neben Induktionsschleifen kommen Video- und Bluetooth-Detektoren zum Einsatz. Mit vier neuen Kameras soll so ein genaues Bild der Verkehrslage entstehen.