Autofahrer sind genervt: Die Brückenbauarbeiten sorgen noch bis Oktober 2012 für Verkehrsbehinderungen. Die S-Bahn wird zeitweise gesperrt.

Rotherbaum. Die Baustelle am Bahnhof Dammtor nervt Tag für Tag die Autofahrer - etwa 80 000 werden hier laut ADAC an Werktagen gezählt : "Das ist eine der wichtigsten Kreuzungen in Hamburg. Die Baustelle sorgt für Staus und lange Wartezeiten. Bei uns gehen deshalb andauernd Beschwerden von unseren Mitgliedern ein", sagte ADAC-Verkehrsexperte Carsten Willms dem Abendblatt. Und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht: bis voraussichtlich Oktober 2012 sollen die Brückenbauarbeiten der Deutschen Bahn andauern.

Der Dammtordamm zwischen dem Stephansplatz und dem Theodor-Heuss-Platz ist für Autofahrer stadtauswärts bereits seit Oktober vorigen Jahres gesperrt. Stadteinwärts dürfen die Pkw nicht mehr vom Theodor-Heuss-Platz in den Dammtordamm rechts abbiegen.

Der Grund für die Verkehrsbehinderungen sind umfangreiche Arbeiten der Deutschen Bahn. Sie erneuert hier ein mehr als 100 Jahre altes Brückenbauwerk, über das zwei S-Bahn- und zwei Fernbahn-Gleise verlaufen.

Und die Autofahrer müssen sich ab Herbst dieses Jahres auf weitere Einschränkungen einstellen: "Der Dammtordamm wird voraussichtlich ab Oktober für den Autoverkehr vom Stephansplatz bis zum Theodor-Heuss-Platz in beiden Richtungen komplett gesperrt", sagt Projektingenieurin Kathrin Weiffen von der Deutschen Bahn.

Dann werden die neuen Brückenbauteile angeliefert. Vor Ort werden diese zusammengeschweißt und Ostern 2012 eingesetzt. Dann wird auch der S-Bahnverkehr in diesem Bereich vorübergehend eingestellt.

Die Bahn investiert in diese Baumaßnahme rund 20 Millionen Euro. Die Brücke wurde 1902 erbaut, und nun sei die Belastungsgrenze erreicht, sagt Projektingenieurin Kathrin Weiffen. Wenn die Bahn jetzt nicht investieren würde, dann könnten hier in zwei bis drei Jahren keine Züge mehr verkehren, weil die Brücke für den Bahnverkehr gesperrt werden müsste.

Über die Brücke am Bahnhof Dammtor fahren täglich 523 S-Bahnen und 140 Nah- und Fernverkehrszüge. 46 000 Fahrgäste steigen hier täglich ein und aus.

Dass die Autofahrer von den Bauarbeiten genervt sind, kann Ingenieurin Weiffen nachvollziehen, sagt aber gleichzeitig: "Wir haben uns bemüht, bei der Einrichtung der Baustelle am Bahnhof Dammtor so wenig Platz wie möglich zu beanspruchen."