Die scheidende Bezirksamtsleiterin Cornelia Schroeder-Piller blickt positiv auf ihre Amtszeit zurück

Wandsbek. Sie trägt einen farbenfrohen Blazer mit Goldknöpfen, nippt an ihrem Kaffee und lässt ihren Blick aus dem Amtszimmer im Rathaus auf den neu gestalteten Wandsbeker Marktplatz schweifen. Die Zeit von Cornelia Schroeder-Piller (CDU) als Wandsbeker Bezirksamtsleiterin ist beendet, und zwar unfreiwillig. Aber trotzdem macht die Juristin einen entspannten Eindruck: "Ich hatte hier schöne und intensive Jahre." Dass es nun vorbei sei, das sei natürlich schade. Denn die 50-Jährige hätte gerne noch einige Projekte wie das neue Wohnquartier Jenfelder Au in ihrer Amtszeit zu Ende gebracht.

Im März 2007 hatte Cornelia Schroeder-Piller ihr Amt angetreten. Der damalige Bürgermeister Ole von Beust (CDU) hatte sie, die damals in der Protokollabteilung im Rathaus arbeitete, gefragt. Bevor sie zusagte, hatte sie sich intensiv mit ihrem Mann Michael beraten und sich dann für den Chefposten in Wandsbek entschieden. Es sollte die größte Herausforderung in ihrer beruflichen Laufbahn bei der Stadt Hamburg werden.

Die höchst umstrittene Genehmigung für die Ansiedlung eines Bordells im Bezirk sorgte 2008 und 2009 für Schlagzeilen und für Angriffe sowohl der politischen Gegner als auch von eigenen Parteifreunden: "Das war keine einfache Zeit, aber die Genehmigung war rechtmäßig und nicht zu verhindern." Hat sie Fehler gemacht, gibt es etwas, das sie bereut?: "Es läuft nicht immer alles glatt, aber ich gehe mit mir im Reinen." Schroeder-Piller blickt "zufrieden zurück. Mit meinen Mitarbeitern habe ich viel bewegt im Bezirk." Als Beispiel nennt sie die fünf Kundenzentren, die entstanden sind, und den Bürgersaal. Außerdem den boomenden Wohnungsbau: "In den vergangenen sechs Jahren wurden 6300 neue Wohnungen gebaut, so viel, wie in keinem der anderen Bezirke."

Aber jetzt denkt Cornelia Schroeder-Piller an die Zukunft: "Ich werde aus dem Verwaltungsdienst der Stadt Hamburg ausscheiden, mich als Beamtin in den Ruhestand versetzen lassen." Die gebürtige Kolumbianerin will sich eine Auszeit nehmen, ihr Englisch perfektionieren und in ihrer Heimat überwintern. Aber danach wird sie sich nicht zur Ruhe setzen. Sie habe schon Ideen, vielleicht werde sie in einer Stiftung mitarbeiten, mit Bezug zu ihrer Heimat Südamerika. Schroeder-Piller lächelt und sagt: "Noch ist alles offen. Ich freue mich auf einen neuen Lebensabschnitt."