Hilde von Lang wurde in Reinbek zu Grabe getragen. Sie wurde neben ihrem Lebenspartner Gerd Bucerius, dem “Zeit“-Gründer, beerdigt.

Reinbek. Sie sei für ihn der Inbegriff einer Hamburger Deern gewesen. "Kühl und sonnig zugleich - wie der heutige Tag." Mit diesen Worten würdigte der einstige "Zeit"-Herausgeber Theo Sommer seine langjährige Weggefährtin Hilde von Lang.

Gemeinsam mit rund 70 Angehörigen, Freunden und Kollegen nahm er am Donnerstag in der Kapelle des Friedhofs Reinbek Abschied von der ehemaligen "Zeit"-Verlegerin. Sie war am 3. April im Alter von 85 Jahren verstorben, wurde jetzt neben ihrem Lebenspartner Gerd Bucerius, dem "Zeit"-Gründer, beerdigt.

Als eine äußerst kluge Frau mit einem "ganz eigenen, trockenen Humor", charakterisierte sie Manfred Lahnstein, Kuratoriumsvorsitzender der "Zeit"-Stiftung, in der sich Hilde von Lang bis zu ihrem Tod als Beraterin engagiert hatte. "Sie war für mich eine lebensbereichernde Freundin, eine große Persönlichkeit", sagte Wilhelm Wieben, der ehemalige "Tagesschau"-Sprecher. Etwas Trost spendete nicht nur ihm der Abschluss der Rede von Theo Sommer: "Wir alle sind ärmer, weil sie nicht mehr ist. Aber wir sind reicher, weil sie war."

Hilde von Lang war nicht nur die Lebensgefährtin von Gerd Bucerius (1906-1995), sie war auch seine Testamentsvollstreckerin. Den Verkauf des "Zeit"-Verlages an die Holtzbrinck-Gruppe hatte er selbst noch eingeleitet, sie hat ihn vollzogen. Den weitaus größten Teil seines Vermögens hat Bucerius der gemeinnützigen "Zeit"-Stiftung vermacht.

Helmut Schmidt, Altbundeskanzler und bei der Wochenzeitung Weggefährte Hilde von Langs, schrieb in seinem Nachruf: "Wenngleich befreundet, waren wir nie per Du miteinander, sondern immer per Sie - aber man konnte sich aufeinander verlassen. Jetzt ist Hilde gestorben. Ich bin traurig."