Das Hostel soll den Blick auf das Wahrzeichen jedoch nicht versperren. Leer stehendes Bürogebäude soll Ende des Jahres abgerissen werden.

Hamburg. In unmittelbarer Nähe zum Michel entsteht ein sogenanntes Boardinghaus. Für das Grundstück hinter dem Gemeindehaus, zwischen Ludwig-Erhard-Straße und der Straße Teilstück, hat die St.-Michaelis-Gemeinde dem Appartementbetreiber Ascott ein 99-jähriges Erbbaurecht gewährt. Das leer stehende Bürogebäude, das bisher auf dem Grundstück steht, soll Ende des Jahres abgerissen werden.

Geplant ist an dieser Stelle ein Rotklinker-Neubau mit sogenanntem Staffelgeschoss. Das sechsstöckige Gebäude soll 19 Meter hoch sein und für die Wohnhäuser dahinter als "Emissions- und Schallfilter" dienen. Im Erdgeschoss und im ersten Stock springt die Fassade zurück. "Das lässt den Blick auf den Michel frei", sagt Thomas Wach vom Architekturbüro Wandel Hofer Lorch, das mit seinem Entwurf den ausgelobten Architektenwettbewerb gewonnen hat.

Insgesamt 104 Studios und 24-Ein-Bett-Appartements sind im Citadines Hamburg geplant - für Geschäftsreisende oder Familien, die länger in Hamburg bleiben. An Service bietet das Haus ein Frühstücksbüfett, einen Fitnessraum, Wäscheservice und Zimmerreinigung. "Auf Bar und Restaurant haben wir verzichtet", sagt Jürgen Paul vom Realisierungsunternehmen GBI. "Daher gibt es auch weniger störenden Lieferverkehr für die Anwohner." Doch trotz dieser Beschwichtigungen fürchten Anwohner den Lärm des Lieferverkehrs.

Um die Lärmbelästigung für die Nachbarschaft so gering wie möglich zu halten, haben Bezirk, Baubehörde und Investor etwa eineinhalb Jahre über die genaue Umsetzung des Projekts diskutiert. "Wir haben die Entwicklung besonders aufmerksam verfolgt, eben weil wir selbstverständlich verhindern wollen, dass eine weitere Bausünde den Blick auf das Hamburger Wahrzeichen versperrt", sagt Gernot Schindler, der die Interessen der Hauptkirche St. Michaelis vertritt, mit Anspielung auf das KPMG-Haus.