Doppeltes Kirchenjubiläum in der Neustadt: Der “Kleine Michel“ St.-Ansgar wird 200 Jahre alt. Zur 350-Jahrfeier gibt es einen Festgottesdienst.

Neustadt. Gleich zwei bedeutende Kirchen in Hamburg begehen Jubiläen. Die evangelische Hauptkirche St. Michaelis, der "Große Michel", wurde am 14. März 1661 geweiht. Zur 350-Jahrfeier gibt es am Sonntag einen Festgottesdienst (10 Uhr).

Im benachbarten "Kleinen Michel", der katholischen Kirche St. Ansgar, wurde am 17. März 1811 der erste öffentliche katholische Gottesdienst in Hamburg nach der Reformation gefeiert. Aus diesem Anlass veranstaltet die Gemeinde vom 17. bis 27. März Jubiläumstage. Höhepunkt ist das Festhochamt am 20. März ab 11.30 Uhr mit einer ökumenischen Dialogpredigt des evangelischen Hauptpastors Alexander Röder vom "Großen Michel" und des Gemeindepfarrers im "Kleinen Michel", Jesuitenpater Martin Löwenstein.

Um 1600 entstand außerhalb der damaligen Stadtmauern ein Friedhof für die Pesttoten mit einer Kapelle: ein Vorläufer der heutigen Ansgar-Kirche. Auf Beschluss der Bürgerschaft entstand etwa 200 Meter westlich ein größerer Kirchbau, der 1661 geweiht wurde: der "Große Michel". Die nun ungenutzte Kapelle verfiel und wurde erst wieder aufgebaut, nachdem die große Kirche am 10. März 1750 durch einen Blitzschlag bis auf die Grundmauern niedergebrannt war und bis zum Neubau ein Ausweichquarier her musste. Nach Napoleons Besatzung war der "Kleine Michel" ab 1806 Gottesdienststätte für französische Soldaten.

Am 3. Februar 1811, dem Ansgar-Tag, wurde die Kirche dem Gründer des Erzbistums Hamburg geweiht. Damit mussten die Katholiken nicht mehr in die Kirche St. Joseph nach Altona gehen, das damals dänisch war. Noch heute verweist die Große Freiheit auf die "Große Religionsfreiheit".