Zum Trauergottesdienst für die emanzipierte Mäzenin Renate Wald kamen viele Weggefährten. Emotionale Zeremonie in der Kirche St. Johannis.

Hamburg. Mit einer emotionalen Zeremonie nahm gestern Mittag Hamburg Abschied von Renate Wald. Zum Trauergottesdienst in der Kirche St. Johannis in Eppendorf kamen viele Angehörige wie Tanja Heymann, Tochter von Hubertus Wald, die ihr sehr nahestand, mit Ehemann Christian und Freunde, darunter Susanne Juhnke, Jörg Debatin, Max Warburg, Elisabeth Fürstin von Bismarck, Hartwig Huland und Dagmar Berghoff.

Diese sprach auch am Schluss bewegende Worte über ihre Freundin, zitierte Hermann Hesses Gedicht "Stufen": Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde uns neuen Räumen jung entgegensenden: des Lebens Ruf an uns wird niemals enden. Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

Ausdrucksstarke Sätze fand Pastor Martin Hoerschelmann, der an eine warmherzige, großzügige und emanzipierte Renate Wald erinnerte. Er hob ihre Fähigkeiten als Gastgeberin hervor, die für ihren damals schon erkrankten Mann ein riesiges Feuerwerk über der Alster organisierte, erzählte vom äußerst liebevollen Verhältnis der beiden Eheleute. "Ihr Leben, das war ein großes Feuerwerk an Erfahrungen, Emotionen und Erlebnissen."

Tränen liefen, als die Streicher der Hamburger Symphoniker Johann Sebastian Bach spielten, gemeinsam wurde "So nimm denn meine Hände" gesungen, das Vaterunser gebetet. Heike Jahr, eine enge Freundin der Verstorbenen, sagte: "Renate war eine wunderbare, offenherzige und sorgende Freundin. Sie hat das Leben viel zu früh verlassen, denn sie hatte noch viele Pläne. Ihr großzügiges, umsichtiges Mäzenatentum für die Kunst und die Medizin war ihr ein ganz großes persönliches Bedürfnis. Ich denke, die Hamburger und die Hansestadt sind Renate Wald zu großem Dank verpflichtet."

Zwar ist Renate Wald nicht mehr unter uns, doch bleibt sie, wie der Spruch auf ihrer Trauerkarte klarmacht:

Du bist nicht mehr, wo Du warst,

Du bist überall, wo wir sind.