Von der großen Mäzenin Renate Wald nehmen heute Angehörige und Freunde in einem Trauergottesdienst Abschied.

Hamburg. Die Stadt trauert um Renate Wald. Die große Mäzenin war nach einer Lungenkrankheit im Alter von 69 Jahren friedlich eingeschlafen. Die Trauerfeier findet heute um 12 Uhr in St. Johannis in Eppendorf statt, die Streicher der Hamburger Symphoniker werden unter anderem das "Ave Maria" von Bach/Gounod spielen.

Viele Jahre lang setzten sich Hubertus und Renate Wald mäzenatisch ein, stifteten für medizinische Zwecke und für die kulturelle Förderung. Es ist ein Satz aus dem Jahr 1993 von Renate Wald, der ihr Tun beschreibt - und bestimmte: "Und es ist eine große Freude, wenn man mit dem Geld, das man verdient hat, Menschen, denen es schlecht geht, so helfen kann, dass es ihnen weiterhilft." Zu diesem Zeitpunkt war sie bereits 15 Jahre mit dem Kaufmann und Mäzen Hubertus Wald verheiratet, selbst Sohn eines Kunstmalers.

1993 errichtete er die Hubertus-Wald-Stiftung. Als Wald 2005 starb, übernahm seine Frau die Stiftungsarbeit und kümmerte sich darum, welche Projekte gefördert wurden. Das Hubertus-Wald-Tumor-Zentrum am UKE bekam zur Gründung 2008 2,7 Millionen Euro, später folgten weitere 1,9 Millionen Euro. Renate Wald sorgte dafür, dass sehr unterschiedliche Projekte Hilfe bekamen: das Hubertus-Wald-Kinderreich im Museum für Kunst und Gewerbe, das Klingende Museum, dazu gab es jedes Jahr eine große Ausstellung in der Kunsthalle - zuletzt "Unscharf. Nach Gerhard Richter". Die Kinderkonzerte der Hamburger Symphoniker werden seit 17 Jahren mit jährlich 40 000 Euro unterstützt, und die Symphoniker selbst werden zusätzlich gefördert. Entscheidungen fällte Renate Wald gern bei einer guten Tasse Tee. Hubertus Gaßner, Direktor der Kunsthalle, spricht aus, was viele Hamburger fühlen: "Wir trauern um eine große Mäzenin, die viel Verständnis für die Kunst, aber auch die Nöte der Kunst hatte."