Viele Sonnenhungrige ließen am Wochenende ihren Abfall liegen. Die Entsorgung des Mülls dauerte teils bis gestern Nachmittag an.

Hamburg. Glasflaschen, Einweggrills, Plastikverpackungen: Nach dem ersten warmen Sonnen-Wochenende sahen viele Grünflächen der Hansestadt gestern aus wie Müllhalden. Die für die Müllbeseitigung zuständigen Bezirke zeigten sich vom Ausmaß der Abfallmengen überrascht. Die Situation sei "sehr extrem" gewesen, sagte Alexander Schwertner, Sprecher der Hamburg Port Authority (HPA), die für die Müllbeseitigung am insgesamt 4,5 Kilometer langen Hamburger Elbstrand zuständig ist. "Wir haben natürlich mit vielen Besuchern gerechnet, nicht aber mit diesen Müllbergen", sagte er.

Viele Hamburger waren am Sonnabend, als Hoch "Peggy" für nahezu hochsommerliche Temperaturen sorgte, an die Elbe gezogen. Allein am Övelgönner Elbabschnitt waren die Reinigungskräfte bis zum späten Montagnachmittag beschäftigt, weil sie mehr als 10 Kubikmeter Müll einsammeln mussten.

Ein ähnliches Bild wie am Elbstrand bot sich im Stadtpark: überfüllte Papierkörbe, Bierflaschen und Verpackungsreste lagen zwischen erstem Frühlingsgrün. "Wir hatten im Stadtpark am Sonnabend ein Besucheraufkommen wie im Hochsommer", sagte Peter Hansen, Sprecher des Bezirksamtes Nord. Obwohl es ausreichend Papierkörbe gebe, sei die Vermüllung auch hier "extrem" gewesen, die Container seien vielerorts überfüllt gewesen.

"Gerade weil Hamburg 2011 Umwelthauptstadt ist, sollten die Hamburger Vorbild sein", sagte Elisa Budiman, Sprecherin der Hamburger Umweltbehörde. Das Problem lasse sich durch ein wenig mehr Rücksicht leicht lösen, sagte sie, und appellierte an die Eigenverantwortung der Parkbesucher.

Für den Initiator einer laut Bezirksamt Altona nicht angemeldeten Veranstaltung im Schanzenpark könnten die dort angefallenen Müllberge ein teures Nachspiel haben. "Wir überlegen, die Kosten für die Reinigung des Parks auf den Veranstalter umzulegen", sagte Nils Fischer, Sprecher des zuständigen Bezirks Altona. Schon jetzt seien die finanziellen Mittel für die Müllbeseitigung auf den insgesamt 700 Hektar großen Grünflächen des Bezirks knapp bemessen. "Wenn die Bürgerschaft dem Thema Reinigung und Entsorgung mehr Priorität einräumt, wäre das in unserem Interesse", sagte Nils Fischer weiter.