SPD-Fraktionschef Andreas Dressel: “Das hätte einen hohen präventiven Effekt“. Der Hamburger Senat prüft nun weitere Details zur Umsetzung.

Hamburg. Hamburg wird künftig ein Korruptionsregister führen, um Unternehmen von städtischen Aufträgen auszuschließen, die durch kriminelle Handlungen aufgefallen sind. Mit dieser Forderung folgt die SPD-Fraktion etwa der Regelung in Berlin, wo bereits eine Liste mit Tausenden Einträgen geführt wird. "Das hätte einen hohen präventiven Effekt", sagt SPD-Fraktionschef Andreas Dressel. Der Senat prüft nun weitere Details zur Umsetzung.

Die Handelskammer reagiert skeptisch. Es gebe keine Belege für abschreckende Wirkung, die über bestehende juristische Sanktionen hinausgehe, sagt Christian Graf, Experte für Recht und Fair Play. Meist handelten einzelne Personen rechtswidrig; ob stets das ganze Unternehmen dafür anzuprangern ist, sei daher fraglich. Anstelle von "Symbolpolitik", so Grafs, sollten mehr Ressourcen zur Aufklärung der Taten verwendet werden, etwa bei der Polizei. Wer anonyme Hinweise geben will, kann sich bereits an die Hamburger Vertrauensstelle gegen Korruption wenden. (Telefon 45 00 00 79)