Die Promenade zwischen den Landungsbrücken und dem Baumwall wird attraktiv umgestaltet. 75 Millionen Euro soll der Umbau kosten.

Neustadt. Die Flaniermeile zwischen den Landungsbrücken im Westen und dem Baumwall im Osten gehört zu den beliebtesten Promenaden der Bundesrepublik. Millionen Touristen und Hamburger genießen hier jährlich den Blick auf Schiffe und buntes Treiben im Hafen. In wenigen Tagen fällt der Startschuss für den 75 Millionen Euro teuren Umbau des 625 Meter langen Weges. Und der wird richtig schick: Mindestens zehn Meter breit geht es im Zickzack an acht Treppenanlagen vorbei, die - das kann man vorhersagen - zur eigentlichen Attraktion werden. Denn die Treppen sollen kleinen Amphitheatern gleichen, die zum Verweilen und Flirten einladen. Dazu kommen neue und zeitgemäße Restaurants und Cafés.

Das Ganze kann sich Hamburg leisten, weil die Umgestaltung Teil einer seit 1995 laufenden, 700 Millionen Euro teueren Ertüchtigung aller Hochwasserschutzanlagen darstellt, wobei der Bund ein Drittel davon trägt. Einige Millionen werden jetzt für Arbeiten verwendet, die man kaum sieht, wie neue Brückenlager oder Pfahlgründungen. Andere Arbeiten verändern die Flaniermeile stark, in der Baubehörde ist sogar von einem neuen Stadtbild die Rede. So wird die Promenade am Sportboothafen um 60 Zentimeter erhöht und zur Elbe hin erweitert, Brücken und Straßenführungen werden umgebaut, Wege und Plätze neu gebaut. Am 13. März beginnen die ersten Arbeiten am östlichen Abschnitt: am Baumwall und am Sportboothafen. Der neue Hochwasserschutz kostet hier 30 Millionen Euro; hinzu kommen drei Millionen für den Umbau der Straßen und zwei für Brückenarbeiten. Attraktion soll hier auch ein neuer Platz neben dem neuen U-Bahn-Ausgang Baumwall werden. Rund 2500 Quadratmeter groß, wegen der Lage unter dem U-Bahn-Viadukt überdacht. Hinzu kommt eine neue Buslinie mit neuer Busstation.

Auf der nahen Niederbaumbrücke wird der Fußweg auf fünf Meter verbreitert - eine üppige Breite, die auch zum Flanieren einladen soll - mit dem Ziel Elbphilharmonie. Allerdings wird der Weg schmucklos sein. Ganz im Gegensatz zu einem Bauvorhaben, das der Senat im November 2007 plötzlich kippte. Dieses spöttisch "Ole-von-Beust-Weg" genannte Projekt wurde so schnell verworfen, weil der Rechnungshof "offene Fragen" anmeldete. 16 Millionen Euro sollte der überdachte "Luxus-Weg" zwischen Bahnhof Baumwall und der Elbphilharmonie kosten.

Die jetzt beginnenden Arbeiten sollen Mitte 2012 abgeschlossen sein. Fertig sind dann auch: ein durchgehender Radfahrweg am Hafenrand und der Anschluss des Alsterwanderweges an den Hafenweg.