Kandidatenkarussell: Im Gespräch ist außer Parteivize Marcus Weinberg auch Senator Heino Vahldieck. Der ließ aber offen, ob er antreten werde.

Hamburg. Jetzt kommt Bewegung in das Kandidatenkarussell beim Rennen um den Landesvorsitz der CDU. Außer Parteivize Marcus Weinberg, der bislang als Einziger seine Bewerbung angemeldet hat, werden nun weitere Namen gehandelt: Innen- und Justizsenator Heino Vahldieck und Karin Prien, stellvertretende Vorsitzende der CDU Altona und frisch gewählte Bürgerschaftsabgeordnete.

Vahldieck ließ gestern offen, ob er antreten werde. "Ich habe mir noch keine abschließenden Gedanken zu dem Thema gemacht", sagte Vahldieck dem Abendblatt. "Ich könnte mit Marcus Weinberg sehr gut leben. Ich halte viel von ihm." Der Senator hatte von dem eigentlich als aussichtslos geltenden, aber auf dem Wahlzettel sehr sichtbaren Listenplatz 31 den Sprung ins Parlament geschafft. Vahldieck, der vor seiner Berufung in den Senat Chef des Verfassungsschutzes war, wird sein Mandat annehmen und zunächst nicht in den öffentlichen Dienst zurückkehren.

"Ich warte in Ruhe ab", sagte Karin Prien. Morgen will die CDU im Rahmen eines Mitgliederforums das für die Partei katastrophale Wahlergebnis (21,9 Prozent) diskutieren. Zuvor wird der Landesvorstand einen Zeitplan für die Mitgliederbefragung entwerfen, mit deren Hilfe über den künftigen Parteichef entschieden werden soll. Amtsinhaber Frank Schira war nach der Wahlniederlage zurückgetreten. "Das Verfahren der Mitgliederbefragung erhält seine Legitimität erst dadurch, dass es mehrere Kandidaten gibt", sagte Prien.

Zuletzt hatte es parteiintern Kritik daran geben, dass der neuen CDU-Fraktionsspitze voraussichtlich keine Frau mehr angehören wird. Viele CDU-Mitglieder sehen darin sogar einen Grund, dass eine Frau den Landesverband führen sollte. "Das ist eine prominente Stelle, an der sich Frauen engagieren sollten", sagte die CDU-Europaabgeordnete und Ex-Sozialsenatorin Birgit Schnieber-Jastram, die allerdings eine eigene Kandidatur ausschloss.