Die Becken sind alt, die Sanitärgebäude marode. Hamburger Bürgerschaft stellt für die Anlage Kiwittsmoor 749.000 Euro zur Verfügung.

Hamburg. Das Naturbad Kiwittsmoor in Langenhorn ist ein idyllischer Ort. Familien nutzen es deshalb gern. Doch das Bad muss saniert werden. Die Becken sind alt, die Sanitärgebäude marode, sind sich Behörde, Bezirk und Politiker einig. Doch wann, wie und in welchem Umfang? Seit Monaten wird nun über die Sanierung diskutiert.

Der Sportverein HTB 62, der seit 1985 das Bad betreibt, hatte 2010 eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die die Möglichkeiten einer Sanierung untersuchen sollte. Rund 50.000 Euro kostete die Studie. Das Geld stellte die Bezirksversammlung zur Verfügung. Das Ergebnis: Eine Sanierung mit einem ganz neuen Bad, neuen Gebäuden und einer Sportanlage würde gut sieben Millionen Euro kosten. "Das ist die Luxusvariante", schränkt der Geschäftsführer des HTB 62, Roger Fischer, ein. "Wir haben in einem weiteren Schritt die Kosten für die dringend nötigen Sanierungsmaßnahmen zusammengerechnet und sind auf etwa 920 000 Euro gekommen." Das würde den Umbau des großen Beckens, der Sanitäranlagen und des Kinderbeckens beinhalten. "Alles Weitere wäre eine Zugabe." Die Bürgerschaft entschied nach Fertigstellung der Studie im Herbst, dem HTB 62 aus dem städtischen Sonderinvestitionsfonds 749.000 Euro für die Sanierung zur Verfügung zu stellen.

In der Behörde für Inneres und Sport ist man von der Notwendigkeit einer Sanierung überzeugt. "Wir haben im Norden Hamburgs zwar fünf Bäder: Das ist für einen solch großen Bezirk mit über 280 000 Einwohnern nicht viel", sagt Lars Dietrich aus der Behörde. "Zumal in den Stadtteil Langenhorn in den kommenden Jahren durch Wohnungsbau immer mehr junge Familien mit Kindern ziehen werden." Auch im Bezirksamt Nord unterstützt man die Sanierungspläne. "Das Bad muss saniert werden", sagt Amtsleiter Wolfgang Kopitzsch. Das Bezirksamt vermietet das Gelände kostenfrei an den HTB 62, der im Gegenzug das Bad unterhält. "Allerdings ist es notwendig, sorgfältig und umfassend zu planen, zu informieren, um zu tragfähigen und dauerhaften Lösungen zu kommen."

Und ein solcher Prozess kostet Zeit. Derzeit bewertet das Bezirksamt die Machbarkeitsstudie und ein vom HTB 62 vorgelegtes "Konzept zur Sanierung und Entwicklung des Naturbades Kiwittsmoor". "Später sollen dann Gespräche mit der Behörde und dem HTB 62 über die Möglichkeiten der Umsetzung geführt werden", so Kopitzsch. "In weiteren Schritten ist die Bezirkspolitik zu beteiligen und das Gespräch mit den Anwohnern zu suchen." Zudem soll noch einmal eine genaue Prüfung der Kosten erfolgen. Von den zugesagten 749.000 Euro stellt die Bürgerschaft in einem ersten Schritt 29.000 Euro zur Verfügung. Davon soll in den kommenden Wochen der Untergrund um das große Bad herum untersucht und die Statik für ein neues Bad erstellt werden. "Erst dann wissen wir genau, wie hoch die Kosten sind", so Fischer.