Fragen und Antworten zum neuen Wahlrecht

Wie viele Stimmzettel bekommt jeder Wähler?

Vier bis zu 15 Seiten starke Hefte im DIN-A4-Format - je zwei für die Bürgerschaft (Landesliste und Wahlkreis) und zwei für Bezirksversammlung (Bezirksliste und Wahlkreis).

Wie viele Stimmen hat jeder Wähler?

20 - fünf für jedes der vier Hefte.

Was passiert, wenn ich mehr oder weniger Stimmen abgebe?

Mehr als fünf Kreuze pro Stimmzettel machen ihn ungültig. Weniger sind erlaubt.

Wie viele Kandidaten ziehen über Wahlkreise und wie viele über Landeslisten ins Parlament ein?

70 von 121 Abgeordneten werden in den 17 Wahlkreisen direkt gewählt. 51 kommen über die Landeslisten in die Bürgerschaft.

Wer ist im Wahlkreis gewählt?

Nicht automatisch die Kandidaten mit den meisten Stimmen. Zunächst wird ermittelt, welche Stimmanteile auf welche Partei entfallen. Daraus leitet sich ab, welcher Partei wie viele Mandate zustehen. Das kann dazu führen, dass zum Beispiel der drittbeste Kandidat einer großen Partei zwar mehr Stimmen bekommen hat als der beste einer kleinen Partei, diesem aber den Vortritt lassen muss - oder umgekehrt.

Ein Rechenbeispiel: Eine Partei holt 40 Prozent der Landeslistenstimmen, also stehen ihr 48 Sitze in der Bürgerschaft zu. Da sie 30 Wahlkreismandate gewonnen hat, kommen 18 Landeslistenkandidaten ins Parlament. Gingen aber 50 Prozent ihrer Landeslistenstimmen direkt an Kandidaten, "ziehen" nur Platz eins bis neun der Liste. Die anderen Mandate gehen an ihre neun Kandidaten mit den meisten Stimmen.

Wann steht das Wahlergebnis fest?

15 000 Wahlhelfer (jeder erhält 100 Euro) zählen bis Mittwoch nach der Wahl. Der Wahlsieger sollte aber Sonntag bis 24 Uhr feststehen.