Hamburg. Die Absage von SPD-Bürgermeisterkandidat Olaf Scholz an ein rot-rot-grünes Bündnis nach der Bürgerschaftswahl am 20. Februar stößt bei den anderen Parteien auf Kritik. "Olaf Scholz und der SPD ist nicht zu trauen", sagte CDU-Landeschef Frank Schira und verwies auf den Beschluss des SPD-Bundesparteitags 2009, keine Koalitionen auszuschließen. "Die Beschlusslage der SPD ist genau das Gegenteil von dem, was Herr Scholz jetzt mit seinem Nein zu Rot-Rot-Grün sagt." In seltener Einmütigkeit verweisen der CDU-Chef und die Fraktionschefin der Linkspartei, Dora Heyenn, auf die frühere SPD-Spitzenkandidatin in Hessen, Andrea Ypsilanti, die ein Bündnis mit den Linken ausgeschlossen, dann aber doch angestrebt hatte. Heyenn warf der SPD vor, angesichts des Umfragevorsprungs "übermütig und anmaßend" aufzutreten.

Die GAL-Landesvorsitzende Katharina Fegebank sagte dem Abendblatt: "Ich halte weder etwas von Vorfestlegung noch von der allseits beliebten Ausschließeritis. Wir streiten für unsere Inhalte und nicht für irgendwelche Farbenspiele."