Die FDP streitet noch um den Spitzenkandidaten - und hat kein Geld für den Wahlkampf

Hamburg. Dora Heyenn wird wohl als Spitzenkandidatin für die Linken in den Wahlkampf ziehen. Die Fraktionsvorsitzende sei grundsätzlich bereit zu kandidieren, sagte sie dem Abendblatt. Und sie hoffe, dass ihre Partei ihr die Zustimmung geben werde.

Entscheiden wird sich das auf einer Mitgliederversammlung Anfang Dezember. Schon jetzt seien die Rückmeldungen aus ihrer Partei aber positiv, die Mitglieder seien sehr zufrieden mit der Fraktionsarbeit, sagte Heyenn.

Intern scheint bei den Linken alles relativ klar, auch nach außen positioniert sich Heyenn ziemlich deutlich: "Wir werden nur in die Regierung gehen, wenn wir etwas für die soziale Gerechtigkeit tun können", sagte sie. "Nicht aus Prestigegründen." Zu den Bedingungen gehörten das Abschaffen der Kita- und Studiengebühren, mehr sozialer Wohnungsbau, eine verbesserte Arbeitsmarktpolitik sowie mehr Steuergerechtigkeit. Erreichen könne man diese nur mit der SPD oder mit SPD und Grünen, so Heyenn. Sie warnte allerdings davor, Rot-Grün "alleine zu lassen". "Ohne eine starke Linke im Parlament werden die nicht halten, was sie versprechen", sagte Heyenn.

Bei der FDP ist die Lage indes schwammiger. Er wolle mit den möglichen Spitzenkandidaten sprechen und der Partei spätestens bei der nächsten Versammlung am 13. Dezember einen Vorschlag unterbreiten, so Parteichef Rolf Salo. Dass dieser Vorschlag durchaus Rolf Salo heißen könnte, wollte er nicht ausschließen. Es ist jedoch zu vermuten, dass die stellvertretenden Landesvorsitzenden Burkhardt Müller-Sönksen und Sylvia Canel, die eine öffentlich bekannte Abneigung gegen Salo hegen, bei dieser Frage noch ein Wörtchen mitreden werden.

Davon abgesehen steht die Partei noch vor dem Problem, schnellstmöglich Spenden für den Wahlkampf akquirieren zu müssen. Laut Salo werde allein das ein "Kraftakt" werden.