Die 220-köpfige Crew des Hamburger Kreuzfahrtschiffs “Delphin“ sitzt noch immer in Venedig fest. Die Mannschaft hofft auf eine Lösung.

Hamburg. Noch immer sitzt die 220-köpfige Crew des Kreuzfahrtschiffs "Delphin" in Venedig fest. Das Schiff wird von der Hamburger Delphin Group betrieben, das Unternehmen musste allerdings Insolvenz anmelden. Die Konten seien daher gesperrt, und die Mannschaft, darunter Deutsche, Österreicher und vor allem Ukrainer, könne nicht ausgeflogen werden. Die Delphin Group hatte sich daher zu einem ungewöhnlichen Schritt entschieden und um Spenden für seine Crew gebeten, um die Heimreise zu organisieren. Inzwischen habe sich die Lage an Bord aber normalisiert, teilte gestern eine Unternehmenssprecherin mit.

Zum Wochenende war auf dem Schiff der Treibstoff zur Neige gegangen, und die Generatoren für Strom, für die Lebensmittel-Kühlung oder auch die Heizung hätten kaum noch betrieben werden können. Inzwischen habe die Hafenbehörde aber 20.000 Liter Marinegasöl geliefert. Bis zum 16. November könne die Crew nun an Bord bleiben, so lange würden auch die Lebensmittel reichen. Bis dahin hoffe man auf eine Lösung, hieß es.

Hintergrund der Insolvenz ist ein Streit der Delphin Group mit dem Eigner ihres zweiten Schiffs, der "Delphin Voyager". Der Eigner hatte den Chartervertrag fristlos gekündigt, eine Reise musste daher kurzfristig beendet werden. "Keiner weiß nun, wie es weitergeht", so die Sprecherin der Delphin Group. Das Unternehmen beschäftigt rund 500 Mitarbeiter an Land und auf See. In der Hamburger Verwaltung arbeiten rund ein Dutzend Mitarbeiter.