Die neuen Schutzstreifen auf der Fahrbahn sind häufig zugestellt. Fahrradfahrer sind genervt: “Die Autofahrer sind ziemlich rücksichtslos.“

Hamburg. Das Problem mit den Zweite-Reihe-Parkern, das von der Stadt derzeit nicht konsequent bekämpft wird, hat zunehmend auch Auswirkungen auf den Fahrradverkehr. Seit vergangenem Monat befinden sich beispielsweise im Hofweg neue Schutzstreifen für Radfahrer. Diese Wege, die sich optisch von der Fahrbahn abheben, sollen das Radfahren sicherer machen. Doch auch hier sieht man häufig: Fahrzeuge blockieren den Weg der Radler. Diese müssen das Hindernis umfahren und auf die Fahrbahn ausweichen

+++ Parken in zweiter Reihe: In diesen Straßen ist es besonders schlimm +++

"Das ist nicht gerade ungefährlich", sagt Katharina Stoklas (31). "Die Autofahrer sind ziemlich rücksichtslos." Sie fährt die Strecke regelmäßig mit ihrem einjährigen Sohn Emil. Auch Peter Klenter kennt die Situation: "Die Streifen sind eigentlich gut. Nur verstehen viele Autofahrer nicht, dass diese nicht zum Parken da sind."

Der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) ist das Problem bekannt. So erklärt Helma Krstanoski, Sprecherin der BSU: "Wir wissen, dass die Schutzstreifen besonders oft von dem Parken in zweiter Reihe betroffen sind. Trotzdem sind sie sicherer als abgesetzte Radwege, da die Fahrradfahrer im Sichtfeld der Autofahrer sind." Auch der ADFC Hamburg sieht die neuen Radfahrwege positiv. "Zweite-Reihe-Parken ist nicht das Problem der Schutzstreifen, sondern der Polizei. Durch regelmäßige Kontrollen würde sich die Problematik lösen", sagt Merja Spott, Referentin für Verkehr des ADFC. Eine erhöhte Gefahr für Radfahrer sieht der Fahrrad-Club aber nicht.

Gestern haben wir die Leser aufgerufen, Orte zu melden, an denen auffällig stark in zweiter Reihe geparkt wird. Unter den meist genannten Straßen waren Mühlenkamp, Hofweg, Alsterdorfer Straße und Am Kaiserkai. Sie können weiterhin Straßen melden.