Verteidigungsminister spricht im Hotel Grand Elysée. Demonstrationszug der linken Szene legt teilweise den Feierabendverkehr lahm.

Rotherbaum. Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat in Hamburg die geplante Bundeswehrreform gegen Kritik verteidigt. Während der vergangenen zwei Jahrzehnte sei es teils versäumt worden, den notwendigen sicherheitspolitischen Diskurs und die strukturelle Debatte so zu führen, "wie wir sie an der einen oder anderen Stelle hätten führen können, ja führen müssen", sagte Guttenberg gestern Abend im Hotel Grand Elysée an der Rothenbaumchaussee auch in Richtung der eigenen Reihen.

Auf einer Konferenz der Wochenzeitung "Die Zeit" zur internationalen Sicherheitspolitik betonte der Minister, er nehme sich selbst dabei nicht aus. Auch er habe sich früher einer Realitätsbetrachtung teilweise entzogen. Guttenberg: "Das gilt nicht alleine und nur für die Frage der Wehrpflicht."

Zuvor hatte ein Demonstrationszug mit fast 130 Anhängern der linken Szene teilweise den Feierabendverkehr auf Hamburgs Straßen lahmgelegt. Der offiziell angemeldete Protest stand unter dem Motto: "Keine Kriegskonferenz in Hamburg".

Laut Polizei musste für die Demonstration die Rothenbaumchaussee voll gesperrt werden. In der Innenstadt, insbesondere auf den Straßen zwischen Fruchtallee (Eimsbüttel) und An der Alster (St. Georg), kam es zu stockendem Verkehr, Staus und langen Wartezeiten.