Schon 2009 hatten Bezirkspolitiker angekündigt, den Siemersplatz und die Grelckstraße in Lokstedt verschönern zu wollen.

Lokstedt. Der Siemersplatz und die Grelckstraße in Lokstedt sollen schöner werden. Das hatten sich die Eimsbütteler Bezirkspolitiker schon 2009 vorgenommen. Vor knapp einem Jahr beschlossen der Ortsausschuss Lokstedt und die Bezirksversammlung einstimmig, aus dem Fonds "Maßnahmen zur Gestaltung des öffentlichen Raumes" bis zu 175.000 Euro zur Begrünung und Neugestaltung des Siemersplatzes zur Verfügung zu stellen. Bei der Grelckstraße einigten sich die Fraktionen einstimmig darauf, 15.000 Euro für die Entwicklung eines Konzepts zu reservieren. "Das Bezirksamt hat aber bislang nichts unternommen", kritisiert der CDU-Bezirksabgeordnete Jan Meyer. "Lokstedt wird von der Verwaltung stiefmütterlich behandelt. Das ärgert uns."

Die CDU-Fraktion vermute, dass die beiden Projekte nicht realisiert werden können, wenn das Bezirksamt nicht endlich handle. "Aufgrund der Haushaltskonsolidierung der Stadt ist davon auszugehen, dass der Fonds zur Gestaltung des öffentlichen Raumes, dessen Mittel aus den Einnahmen von Großwerbeanlagen generiert werden, künftig nicht mehr der Bezirksversammlung zur Verfügung steht", sagt Jan Meyer. "Wir befürchten, dass das Geld als Konsolidierungsbeitrag der Bezirke Ende des Jahres zurück an eine Behörde fließt." Dabei hätten die Planungen für die zwei Lokstedter Projekte längst beginnen können.

Das Begrünungskonzept des Siemersplatzes, an dessen Umsetzung sich auch 25 Gewebetreibende finanziell beteiligen würden, sieht unter anderem eine Bepflanzung des Straßenmittelstreifens mit Bäumen, Sträuchern und Bodendeckern sowie Kübelbepflanzungen vor den Geschäftseingängen vor. Um die Attraktivität der Grelckstraße zu erhöhen, ist laut CDU-Fraktion die Schaffung von weiterem Parkraum und von Blumeninseln angedacht.

Thomas Pröwrock, Leiter des Fachamtes Management des öffentlichen Raumes, schließt jedoch aus, dass an der Grelckstraße weitere Parkplätze entstehen: "Die Prüfung durch die Verwaltung hat ergeben, dass keine zusätzlichen Parkstände geschaffen werden können." Zudem scheinen auch langfristigen Planungen zur "Attraktivitätssteigerung der Grelckstraße" unrealistisch. "Aufgrund der Konsolidierungsmaßnahmen des Senats können nur noch kurzfristig bauliche Maßnahmen durchgeführt werden", sagt Pröwrock. Dass die Neugestaltung der Grünflächen und die Erweiterung der Parkzone nicht realisierbar seien, hänge zudem mit der geplanten Erschließung des angrenzenden DRK-Geländes am Behrmannplatz zusammen. Jan Meyer sagt dazu: "Das ist mir neu. Wenn die Überplanung des Geländes Priorität haben sollte, passiert in der Grelckstraße die kommenden fünf Jahre nichts."

Bei der jüngsten Sitzung des Ortsausschusses stimmten die Bezirkspolitiker zudem den beiden CDU-Anträgen zu. In diesen wird die Bezirksamtsleitung aufgefordert, sicherzustellen, dass das Geld aus dem Fonds bereitsteht und die Projekte umgesetzt werden. "Ich hoffe, dass nun endlich etwas passiert", sagt Meyer. "Offenbar ist für das Bezirksamt das Kerngebiet interessanter als die anderen Stadtteile." Die Verwaltung wies diesen Vorwurf zurück.