Behörde streicht dem Studierendenwerk ab 2012 jährlich 2,3 Millionen Euro, das entspricht sämtlichen Zuschüssen zur Verpflegung.

Hamburg. Studierende müssen sich auf teureres Essen in den Mensen einstellen. Die Wissenschaftsbehörde streicht dem Studierendenwerk ab 2012 jährlich 2,3 Millionen Euro, das entspricht sämtlichen Zuschüssen zur Verpflegung. "Ein Armutszeugnis für den Hochschulstandort", sagte Jürgen Allemeyer, Geschäftsführer des Studierendenwerkes. Das sei bundesweit einmalig: "Es gibt keine Hochschulstadt in Deutschland, in der die Versorgung der Studierenden in Mensen nicht vom Staat finanziell unterstützt wird."

Laut Studierendenwerk müssten die Essenspreise um bis zu 20 Prozent erhöht werden. Alternativ kommen auf Studierende höhere Semesterbeiträge für das Studierendenwerk zu, im Gespräch sind 80 statt bisher 50 Euro.

"Wir geben dem Studierendenwerk nicht vor, wie es die Summe kompensiert", heißt es dazu in der Wissenschaftsbehörde, was bedeutet: Auch höhere Preise für Unterkünfte oder den eigenen Catering Service sind denkbar.

Bereits im Jahr 2005 musste das Studierendenwerk harte Einschnitte hinnehmen. Die erneuten Einsparungen entsprechen rund 15 Prozent der Einnahmen in den Mensen und etwa sechs Prozent der verbleibenden städtischen Förderung. Studierende aus bildungsfernen Schichten mit geringem Familieneinkommen treffe diese Sparmaßnahme besonders hart, sagte Geschäftsführer Jürgen Allemeyer. "Die dringend benötigte höhere Zunahme an Hochschulabsolventen wird mit dieser Maßnahme torpediert."