Nachdem Pläne für eine Luxusklinik und dann für ein Reederei-Zentrum scheiterten, steht nun offenbar eine neue Verhandlungsrunde an.

Ottensen. Auf dem Dach ist noch eine große Radaranlage installiert, bizarre Antennengebilde daneben - doch schon 2005 schloss Hamburg seine alte Seefahrtschule auf dem Elbhang in Ottensen und versucht die attraktiv gelegene Immobilie seitdem zu verkaufen. Nachdem Pläne für eine Luxusklinik und dann für ein Reederei-Zentrum scheiterten, steht nun offenbar eine neue Verhandlungsrunde an. Wer dort Interesse zeigt, will die Finanzbehörde nicht nennen. "Über Verhandlungen mit Dritten geben wir keine Auskunft", so ein Sprecher: Übersetzt heißt das: Es gibt Gespräche - an wen das Eigentum des Steuerzahlers verkauft werden soll, soll aber nicht gesagt werden.

Doch längst sickern Details durch: So soll sich nach Abendblatt-Informationen die Immobilientochter einer Reederei für das Grundstück mit dem schönen Elbblick interessieren. Geplant ist dazu ein Anriss des Gebäudes, das in den 30er-Jahren im Bauhausstil gebaut worden war. Auf dem Areal sollen dann mehrere Gebäude mit Eigentumswohnungen gebaut werden. Und die dürften eher im Luxussegment angesiedelt sein, da eine Verkaufssumme von etwa 18 Millionen Euro im Gespräch ist.

Es soll sich auch das renommierte Architekturbüro Gerkan, Marg und Partner um die Seefahrtschule bemühen, um mit einem Umbau dort den Plan einer Architektur-Akademie Wirklichkeit werden zu lassen. Bewerber gibt es zudem aus der Altonaer Kulturszene, die dort eher etwas im Low-Budget-Bereich planen, wie es in der Bezirkspolitik heißt.

Noch ist aber nicht entschieden, wer den Zuschlag bekommt: Denn noch gibt es dort eine diffuse Gemengelage der Interessen. Für Luxuswohnungen müsse der Bebauungsplan geändert werden, heißt es bei der SPD in Altona. "Und das werden wir nicht mitmachen", so Fraktionschef Thomas Adrian. Der CDU-Bauexperte Sven Hielscher hält indes Wohnungsbau an dieser exponierten Lage für "sehr gut vorstellbar". Für Luxuswohnungen spräche aus Sicht der Finanzbehörde die kräftige Verkaufssumme.