Der Senat bestätigt, dass die roten Leihfahrräder ausgesprochen gefragt sind. Bereits 64.000 Kunden haben sich registriert.

Hamburg. Das Hamburger StadtRad entpuppt sich mehr und mehr zum schwarz-grünen Vorzeigeprojekt . Das belegen die Antworten des Senats auf die Große Anfrage des CDU-Verkehrspolitikers Klaus-Peter Hesse, die dem Abendblatt vorliegt.

Seit Einführung der roten Leihfahrräder im Juli 2009 haben sich rund 64.000 Kunden registriert. Mehr als 700.000-mal wurden die 1100 Räder ausgeliehen. Und das nicht nur von Hamburgern: 29 Prozent der Nutzer wohnen außerhalb der Hansestadt. Für die Kunden bleibt dabei die Fahrt meist kostenlos. Rund 80 Prozent der Radtouren endeten innerhalb der ersten kostenfreien halben Stunde. Trotzdem ist das StadtRad für den Steuerzahler kein Zuschussgeschäft. Neben den Nutzungsgebühren finanziert sich das StadtRad durch die Einnahmen der öffentlichen Werbeflächen.

Die absolute Lieblingsausleih- beziehungsweise Rückgabestation ist an der Universität an der Schlüterstraße. Rund 14 000-mal wurden hier Räder entliehen und zurückgegeben. Entsprechend führen die Routen mit den höchsten Fahrtenzahlen von der Schlüterstraße zum U-Bahnhof Hallerstraße/Rothenbaumchaussee und von der Schlüterstraße zum Bahnhof Dammtor/Theodor-Heuss-Platz.

Anders als diese Routen vermuten lassen, sind aber nicht Studenten die Hauptnutzer: Der typische StadtRad-Fahrer ist männlich (60,1 Prozent) zwischen 26 und 35 Jahren alt (40,3 Prozent) und nutzt das StadtRad zwischen dienstags und freitags zwischen 14 und 19 Uhr - überwiegend im Freizeitverkehr (55 Prozent). Trotz der Erfolge - auch beim StadtRad läuft nicht alles rund. Im sommerlichen Betrieb ist bei etwa einem Prozent der Fahrten ein Defekt gemeldet worden. Besonders häufige Fehler seien Pannen an den Reifen oder wegen der Nässeempfindlichkeit der Sättel. Diese werden momentan ausgetauscht.

Engpässe bezüglich der Verfügbarkeit der Räder an den Leihstationen aufgrund von defekten Rädern stellen laut Anfrage "kein nennenswertes Problem" dar. Die anfänglichen Probleme mit den Kartenlesegeräten seien im Spätsommer 2009 behoben worden. Auch mit Diebstahl hat es bisher keine großen Probleme gegeben. Zurzeit gelten zwei Fahrräder als vermisst, vier Räder wurden wegen Totalschadens aus dem Verkehr gezogen. Insgesamt hat es zwischen Januar und Juli dieses Jahres 40 Beschwerden gegeben.

"62.342 Nutzer können nicht irren. StadtRad hat sich enorm gut entwickelt. Das ist mittlerweile ein schwarz-grünes Vorzeigeprojekt", sagte Klaus-Peter Hesse. Optimierungspotenzial sieht er beim Thema Ausschilderung der zurzeit 71 Stationen sowie Mehrsprachigkeit für ausländische Nutzer.