Die Rücktrittserklärung von Wirtschaftssenator Axel Gedaschko im Wortlaut.

Einen Tag nachdem bekannt geworden war, dass Axel Gedaschko (CDU) sein Amt aufgeben will, meldet sich der Wirtschaftssenator nun selbst zu Wort. In seiner Rücktrittserklärung wendet er sich zum Teil direkt an die Hamburger Bürger und Unternehmen:

"Bereits vor mehreren Wochen habe ich Hamburgs Ersten Bürgermeister Ole von Beust informiert, dass ich voraussichtlich ab November 2010 eine neue berufliche Aufgabe anstrebe. Gleiches habe ich am vergangenen Sonntag auch dem designierten Ersten Bürgermeister Hamburgs, Christoph Ahlhaus, mitgeteilt.

Um Herrn Ahlhaus einen umfassenden Neuanfang zu ermöglichen, biete ich deswegen an, dass ich bereits zur anstehenden Neuberufung des Senats am 25. August 2010 nicht mehr als Senator zur Verfügung stehe.

Ausdrücklich möchte ich betonen, dass meine Entscheidung nicht in einem Zusammenhang mit der aktuellen politischen Situation in der Stadt steht. Vielmehr habe diese ganz unabhängig davon schon weit früher getroffen. Ich bin überzeugt, dass Herr Ahlhaus das Amt des Ersten Bürgermeisters mit seiner persönlichen Handschrift entscheidend prägen und die erfolgreiche Entwicklung der Stadt weiter vorantreiben wird. Gerne hätte ich Ihnen meine Entscheidung aktiv mitgeteilt, bevor Sie diese heute leider vorab durch eine Indiskretion aus der Presse erfahren mussten.

Anfang des Jahres 2006 hatte mich Bürgermeister Ole von Beust nach Hamburg berufen. Nunmehr werde ich mich aus der Berufspolitik verabschieden. Vor dem Hintergrund, dass es nie meinem Lebensentwurf entsprach, hauptamtlich Politik bis zum Ende meines beruflichen Lebens zu machen, ist dies eine Zäsur, um mit Anfang fünfzig noch einmal einen neuen Weg zu gehen.

In viereinhalb Jahren in den Diensten des Senats habe ich neben den vielfältigen Themen dieser Stadt auch viele handelnde Menschen kennen- und insbesondere schätzen gelernt. Sie werden mir sicher fehlen. Daher würde es mich sehr freuen, Sie bei der einen oder anderen Gelegenheit einmal wieder zu treffen. Mit Ihnen zusammen und auch dank Ihrer tatkräftigen Unterstützung in schwierigen Zeiten haben Sie dazu beigetragen, dass für die Wirtschaft in unserer Stadt manch richtungsweisende positive Entscheidung getroffen wurde.

Hamburg hat der jüngsten Wirtschafts- und Finanzkrise bemerkenswert gut getrotzt: Die aktuellen Arbeitslosenzahlen liegen weit unter den prognostizierten Zahlen, der Tourismus in unserer Stadt boomt wie nie und auch im Hamburger Hafen zieht der Containerumschlag wieder zweistellig an. Ich denke, wir können und wir sollten weiter positiv in die Zukunft schauen - Hamburg ist hier gut aufgestellt.

Für die gemeinsame Arbeit sage ich Ihnen zunächst ... ein herzliches Dankeschön. Ihnen und Ihrem weiteren Weg wünsche ich viel Fortune."