Die längere Überbauung der Autobahn 7 in Altona ist “in der Tendenz“ zu teuer. Die Entscheidung über das Projekt soll im Herbst fallen.

Hamburg. Eine vom Bezirk Altona gewünschte Verlängerung des geplanten Lärmschutzdeckels über der Autobahn 7 nach Süden ist fraglich geworden. Der etwa 270 Meter lange Abschnitt zwischen S-Bahn-Brücke und Behringstraße im Bereich Othmarschen/Bahrenfeld wird möglicherweise nicht überbaut. Stattdessen könnten dort speziell konstruierte Wände, sogenannte Galerien, vor dem Lärm der rund 150 000 Wagen schützen, die täglich auf der A 7 durch die Stadt rollen.

Ein Deckel würde in dem Abschnitt nach ersten groben Schätzungen rund 20 Millionen Euro kosten, rechnet die Stadtentwicklungsbehörde vor. Und das sei "in der Tendenz" angesichts der Haushaltslage und der "relativ kleinen Strecke" zu teuer, sagt Behördensprecher Enno Isermann. Eine definitive Entscheidung sei allerdings noch nicht gefallen und solle im Herbst erfolgen. Im Übrigen habe diese Verlängerung des insgesamt 3,5 Kilometer langen Deckels immer schon unter einem Finanzierungsvorbehalt gestanden.

Tatsächlich war die Überbauung dieses Abschnitts noch offen, vom Bezirk Altona aber immer gefordert worden. Und in einer Drucksache des Senats heißt es dazu: "Eine weitere sinnvolle Verlängerung des Deckels bis zur Behringstraße ist abhängig von der Verlagerung der Autobahnmeisterei." Offenbar ist die Verlagerung aber so teuer, dass die Planer von dieser Idee nun wieder Abschied nehmen.

Insgesamt kalkuliert Hamburg mit 167 Millionen Euro, die die Stadt für den A-7-Deckel ausgeben muss. Einen Teil davon zahlt auch der Bund, der die Autobahn auf sechs und stellenweise acht Spuren ausbauen wird.

Bis 2016 sollen die Arbeiten entlang der Autobahn zwischen Elbtunnel und Schnelsen abgeschlossen sein. Begonnen wird in Schnelsen und Stellingen. Erste Entwürfe für die weitere Nutzung der Überbauung in diesem Streckenabschnitt liegen bereits vor. Geplant sind dort vor allem recht großzügige Grünflächen.

Gut 126 Millionen Euro des Hamburger Anteils für das Lärmschutzprojekt sollen durch den Verkauf von städtischen Grundstücken und dabei vor allem von Kleingartenflächen finanziert werden. Mit in der Kalkulation ist der Verkauf der Trabrennbahn Bahrenfeld für 24 Millionen Euro. Da eine Kombination des Pferdesports in Horn wegen der Haushaltslage derzeit aber auch auf dem Prüfstand steht, dürfte diese Finanzquelle unsicher geworden sein.

Die Linke in der Bezirksversammlung Altona wertet den Verzicht auf die Verlängerung bis zur Behringstraße unterdessen als "Skandal". Zumal für die Finanzierung in Altona rund 500 Kleingärten verkauft werden und der Bezirk nun weniger Deckel bekommt als gedacht. "Uns wurde etwas anderes versprochen", sagt Linke-Bezirkspolitiker Robert Jarowoy.

Und auch für die CDU in der Bezirksversammlung ist der Verzicht auf die Verlängerung "sehr, sehr schade", wie CDU-Bezirksfraktionschef Uwe Szczesny sagt. Zu hoffen sei daher, dass es doch noch eine Finanzzusage gibt.