Ein Kommentar von Axel Tiedemann

Es sind Zahlen, die stutzig machen: Der mehr als 2000 Meter lange Lärmschutzdeckel im Bereich Altona soll nach Kalkulation der Behörden etwa 86 Millionen Euro kosten. Doch die vom Bezirk gewünschte Verlängerung um "nur" 270 Meter liegt jetzt schon bei einem tatsächlichen Finanzbedarf von 20 Millionen Euro. Da erscheinen die ermittelten Kosten für die fast achtmal längere Strecke recht hoffnungsvoll.

Nun mag der kleine Abschnitt zwischen S-Bahn und Behringstraße wegen der Verlagerung einer Autobahnmeisterei besonders teuer werden, wenn man ihn ebenfalls überdeckeln würde - dennoch zeigt das Beispiel, wie problematisch die Finanzierung eines solchen gewaltigen Bauprojekts über der viel befahrenen Autobahn noch werden könnte.

Kaum jemand wird an den Bauzusagen von Politik und Behörden zweifeln. Aber im Gesamtpaket der vielen anstehenden Projekte in der Stadt und gleichzeitigen (hoffentlichen) Sparbemühungen dürfte einiges Gefeilsche auf alle zukommen.

Denn auch ein Verkauf der Trabrennbahn in Bahrenfeld ist längst schon flott mit in die Deckel-Finanzierung eingeflossen - obwohl Ersatzflächen für den Pferdesport in Horn angesichts der Finanzlage ebenfalls unsicher geworden sind.

Die möglicherweise jetzt nicht mehr bezahlbare Verlängerung des A-7-Deckels Richtung Süden bis nahe dem Elbtunnel ist daher nur ein Vorbote: Noch manches angekündigte Projekt dürfte sich demnächst auf der finanziellen Streckbank wiederfinden. Mit allen Qualen, die damit für die Beteiligten verbunden sind.