In der Hamburger Presserunde diskutiert Vanessa Seifert mit ihren Gästen über die Gebühren der GEMA und die Musikstadt Hamburg.

Rotherbaum. Ist es nachts um halb eins auf der Reeperbahn bald ganz still? Die GEMA, die von Discotheken und Musikklubs Gebühren einnimmt, um das Geld an die Künstler und Urheber der gespielten Lieder weiterzugeben, will ab 2013 den Tarif drastisch erhöhen. Für drei von vier Musikklubs könnte dies das Ende bedeuten, fürchtet jedenfalls der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga).

"Ist die Musikstadt Hamburg in Gefahr?" Darüber und über die aktuelle Debatte rund um das Urheberrecht diskutiert Vanessa Seifert mit ihren Gästen am Sonntag in der "Hamburger Presserunde" auf Hamburg 1.

"Es geht darum, dass Liedermacher angemessen für ihr kreatives Schaffen bezahlt werden", sagt Musikproduzent Burkhard Brozat, der unter anderem mit Udo Lindenberg zusammengearbeitet hat und für Peter Maffay den Hit "Sonne in der Nacht" schrieb. Seit 2002 sitzt Brozat im Aufsichtsrat der GEMA: "Der Tarifdschungel war zu undurchsichtig, das ändern wir jetzt." Das sei durchaus löblich, sagt Abendblatt-Autor und Musikjournalist Alexander Josefowicz: "Nur darf das nicht zulasten der Klubbetreiber gehen, die ohnehin mit ihrem Geschäft nicht reich werden." Die Vielfalt, insbesondere auf der Reeperbahn, sei bedroht. Das sieht auch Gregor Maihöfer, Geschäftsführer der Dehoga Hamburg, so: "Wenn ein Barbesitzer künftig statt 1000 Euro rund 5600 Euro im Jahr an die GEMA abführen muss, bedeutet das für einige Läden das Aus." Das könne doch auch nicht im Interesse der Künstler und Gäste sein.

"Hamburger Presserunde", Sonntag, 21.45 Uhr bei Hamburg 1