Hamburg. Mit radikalen Vorschlägen wollen drei Altonaer Christdemokraten ihren Landesverband nach der Niederlage bei der Bürgerschaftswahl reformieren und die Beteiligung der Mitglieder stärken. Nach Grünen-Vorbild sollen Parteitage abgeschafft und durch Mitgliederversammlungen ersetzt werden. Auf diesen Zusammenkünften sollen der Landesvorstand gewählt und die Kandidatenlisten für die Bürgerschaftswahl bestimmt werden.

Die Autoren um den Bürgerschaftsabgeordneten und Schulexperten Robert Heinemann sprechen sich außerdem für eine Reform der Parteistruktur aus. Die sieben Kreisverbände mit ihren mächtigen Vorsitzenden und die 53 Ortsverbände sollen aufgelöst werden. An deren Stelle wollen die drei Altonaer nur noch eine Hierarchie-Ebene aus 17 Kreisverbänden setzen, die sich am Schnitt der 17 Hamburger Bürgerschaftswahlkreise orientieren.

Mehr Bürgernähe und Offenheit für Interessierte sollen durch den Kauf eines zentral gelegenen Bürogebäudes mit Veranstaltungsräumen und einem Café erreicht werden. Die Kehrseite: Die vielen Mitgliedern vertraute Parteizentrale in einer Gründerzeitvilla am Leinpfad in Winterhude müsste verkauft werden.

Die Autoren wissen um die Brisanz ihrer Vorschläge. "Die folgenden Lösungsansätze rütteln teilweise an den Grundfesten der Partei", heißt es gleich zu Beginn des fünfseitigen Papiers.