Ver.di verlangt für die Mitarbeiter 6,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 200 Euro zusätzlich sowie 100 Euro mehr für die Auszubildenden.

Hamburg. Wegen eines Warnstreiks in Hamburger Krankenhäusern ist es in einigen Kliniken zu Verzögerungen gekommen. In den Ausstand gingen Beschäftigte in der Pflege, den Laboren und den Krankentransporten. Betroffen waren die Krankenhäuser von Asklepios, des UKE sowie das Universitäre Herzzentrum. Heute treffen sich die Gewerkschaft Ver.di und der Krankenhaus Arbeitgeberverband Hamburg (KAH) zu ihrer dritten Verhandlungsrunde. Ver.di verlangt für die rund 13.000 betroffenen Mitarbeiter 6,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 200 Euro zusätzlich sowie 100 Euro mehr für die Auszubildenden.

Nach Gewerkschaftsangaben haben rund 2000 Beschäftigte gestern Vormittag an einer Protestkundgebung teilgenommen. Die Demonstranten zogen vom Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof zum Asklepios-Klinikum St. Georg, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Laut UKE ist es zu Verzögerungen gekommen. Bereits zuvor hatte der Krankenhaus Arbeitgeberverband verlauten lassen, dass das Angebot im Gesamtvolumen über dem Volumen des bundesweiten Tarifabschlusses liege. Zuletzt hatte er ab 1. Juli 3,5 Prozent mehr sowie ein Plus von je 1,4 Prozent zum 1. Januar und zum 1. August 2013 angeboten.

Für die Gewerkschaft ein unakzeptables Angebot. "Allein bei Asklepios wurden mehr als 50 Millionen Euro Gewinn gemacht im vergangenen Jahr. Die Beschäftigten haben Anspruch auf einen fairen Anteil", sagte Ver.di-Landeschef Wolfgang Rose. Er sieht dabei die Stadt in der Verantwortung, die am UKE vollständig beteiligt sei und an Asklepios zu 25,1 Prozent. "Dass 25,1 Prozent eine strategische Beteiligung sein sollen, das hören wir ja fast täglich, wenn es um die Beteiligung an den Energienetzen geht." Deshalb müsse der SPD-Senat seinen Einfluss geltend machen, um einen "ordentlichen Abschluss" zustande zu bringen, sagte Rose, der selbst SPD-Bürgerschaftsabgeordneter ist. Bereits jetzt wachse der Mangel an Fachkräften in der Pflege an. "Wer jetzt nicht gute Arbeitsbedingungen und angemessene Bezahlung anbietet, hat später das Nachsehen." Das Ende der Lohnzurückhaltung sei gekommen, die Beschäftigten hätten über Jahre "Extraopfer" erbracht.