Das Nebeneinander von Stadtteilschulen und Gymnasien würde die soziale Spaltung im Bildungswesen nicht verringern

Hamburg. Die Fraktion der Hamburger Linken wirft dem SPD-Senat vor, das Zwei-Säulen-Schulsystem sei gescheitert. Das Nebeneinander von Stadtteilschulen und Gymnasien, das 2010 unter der schwarz-grünen Senat eingeführt wurde, würde die soziale Spaltung im Bildungswesen nicht verringern, sondern das Gegenteil bewirken. "Das Versprechen des SPD-Senats, mit Bildung gegen die Armut vorgehen zu wollen, entpuppt sich als große Worthülse", sagt die Fraktionsvorsitzende der Linken, Dora Heyenn. "Hamburgs Stadtteilschulen entwickeln sich zurück zu Haupt-, Real-, und Sonderschulen."

Die Argumentation der Linken: Fast alle Schüler mit Gymnasialempfehlung würden im kommenden Schuljahr ein Gymnasium besuchen, lediglich sieben Prozent die Stadtteilschulen. Somit würden die Stadtteilschulen zu dem, was früher Haupt- und Realschulen gewesen sind. Auch die sozialpädagogische Förderung würde lediglich an Stadtteilschulen stattfinden, weshalb die Integration von Kindern mit Förderbedarf allein diese Schulform übernehmen würde.