HafenCity. Die Kühne Logistics University (KLU) in der HafenCity sucht einen neuen Präsidenten. Nach Abendblatt-Informationen hat der ehemalige Finanzsenator Wolfgang Peiner (CDU) dieses Amt niedergelegt - und zwar bereits Ende Januar. An der privaten Hochschule war Peiner seit deren Gründung im April 2010 Präsident gewesen.

Für eine Stellungnahme war der68-Jährige, der derzeit verreist ist, gestern nicht erreichbar. Die KLU bestätigte, dass Wolfgang Peiner als Präsident ausgeschieden ist: "Wir danken Herrn Peiner für seine hervorragende Arbeit. Es wurde eine Findungskommission eingesetzt, die nun nach einem geeigneten Nachfolger sucht", sagte KLU-Kanzler Reimar Palte. Auch Wolfgang Peiner selbst habe bereits Gespräche mit potenziellen Nachfolgern geführt.

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Zu den Gründen für das Ausscheiden von Wolfgang Peiner wollte sich Palte nicht weiter äußern. Auf die Frage, ob der Vertrag mit Peiner regulär zum 31. Januar 2012 ausgelaufen sei oder ob sich die KLU und Peiner vorzeitig getrennt hätten, sagte Kanzler Palte: "Der Vertrag war zeitlich nicht definiert, auf unbestimmte Zeit geschlossen."

Es hat offensichtlich Differenzen zwischen Klaus-Michael Kühne, der mit seiner Kühne-Stiftung die KLU mitfinanziert, und dem Präsidenten Wolfgang Peiner gegeben. Auf Abendblatt-Anfrage bestätigte eine Stiftungssprecherin: "Zwischen der Kühne-Stiftung und der Leitung der KLU gab es unterschiedliche Auffassungen hinsichtlich des Finanzrahmens und der Abstimmungsprozesse. Die bestehenden Differenzen konnten aufgrund eines bereits seit Längerem geplanten Reiseantritts von Herrn Dr. Peiner nicht ausdiskutiert werden." Es sei zwischenzeitlich aber "ein volles Einvernehmen" zwischen der Kühne-Stiftung und der KLU hergestellt worden.

Die KLU hat derzeit 67 Studierende. Die private Universität plant langfristig jedoch mit bis zu 400 Studenten.