Hamburg. Die ostdeutschen Bundesländer haben bei der Haushaltssanierung die Vorreiterrolle übernommen: 2011 haben vier von 16 Bundesländern Haushaltsüberschüsse erwirtschaftet, darunter neben Bayern die drei Ost-Länder Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen. Das geht aus Zahlen des Bundesfinanzministeriums hervor. Absoluter Primus ist demnach Sachsen, das absolut (2,026 Milliarden Euro) als auch pro Kopf (486 Euro pro Bürger) den größten Überschuss erreicht hat.

Hamburg zählt zu den zwölf Ländern, die noch Kredite aufnehmen mussten. Exakt 492,5 Millionen Euro fehlten 2011 im Haushalt der Hansestadt - das waren knapp 280 Euro pro Kopf. Die Finanzbehörde wies allerdings darauf hin, dass es sich um vorläufige Zahlen handele, die sich noch verändern könnten, da etliche Rechnungsposten aus 2011 erst 2012 verbucht würden. Ohnehin ist Hamburgs Situation besser, als es der erste Eindruck vermittelt. Denn von den 492,5 Millionen Euro wurden allein 412 Millionen zur Umschichtung alter, teurer Kredite in neue günstige Darlehen "ausgegeben". Unterm Strich bleibt also nur eine Kreditaufnahme von 81 Millionen Euro (nach 915 Millionen 2010). CDU-Haushaltsexperte Roland Heintze forderte daher, die für 2020 geplante Einführung der Schuldenbremse vorzuziehen. Die regierende SPD hält hingegen an diesem Ziel fest.