Senatorin Jutta Blankau (SPD) stellt Schwerpunkte ihrer Umweltpolitik für dieses Jahr vor. Mehrere Projekte zur Luftreinheit geplant.

Neustadt. Das Ende des Umwelthauptstadtjahres 2011 sei nicht das Ende der Umweltpolitik. "Wir legen uns nicht hin, sondern machen natürlich weiter", sagte Umweltsenatorin Jutta Blankau (SPD) im Gespräch mit dem Abendblatt. Zu den Schwerpunkten in diesem Jahr gehörten die Energiewende, der Masterplan Klimaschutz und die Ansiedlung von Konzernzentralen der Windenergiewirtschaft. Politikfelder, die im Gegensatz zur Umwelthauptstadt nicht mehr vom Vorgängersenat angeschoben wurden und mit denen der jetzige Senat nun punkten will.

Die konkrete Umsetzung dieser Ziele steht indes noch nicht fest. Daran würden Blankaus Mitarbeiter derzeit arbeiten. "Das Jahr hat gerade erst begonnen." Immerhin, der Masterplan Klimaschutz soll zur Jahreshälfte fertig sein.

Konkreter dagegen sind die Planungen bei der Verringerung des Lärms. Die Behörde hat die Bezirke beauftragt herauszufinden, wo die Emissionen am höchsten sind. "Ende des Jahres wird jeder Bezirk mindestens zwei Gebiete ausweisen, die sich für Lärmschutzprojekte eignen", sagte Blankau. Damit macht sich Hamburg auf den Weg, eine entsprechende EU-Richtlinie zu erfüllen. Einen konkreten Termin, wann dies zu geschehen hat, gibt es allerdings nicht.

Hamburg erhält zudem ein neues Naturschutzgebiet. Nachdem sich die Löffelente im Holzhafen (Moorfleet) niedergelassen hat, wird das 80 Hektar große Gebiet nun unter besonderen Schutz gestellt. Und auch die geschützte Fläche im Wohldorfer Wald wird in diesem Jahr mehr als verdoppelt. So sollen schließlich 282 Hektar, eine Fläche, die in etwa der Größe von 280 Fußballfeldern entspricht, als neue Naturschutzgebiete ausgewiesen werden.

Beim Thema Luftreinheit habe sich Hamburg um mehrere Projekte beworben, sagt Blankau. Um die Qualität zu verbessern, sollen Maßnahmen wie Elektromobilität, Stadträder oder emissionsarme Busse ausgeweitet werden. Ob diese ausreichen, bis 2020 den Ausstoß von Kohlendioxid um 40 Prozent zu verringern, ist zweifelhaft. "Ich habe bereits bei meinem Amtsantritt gesagt, dass ich dieses Ziel für ambitioniert halte", so Blankau. Allerdings würde das Scheitern der Fernwärmetrasse zu einer höheren CO2-Einsparung führen.

Bei den Energienetzen zeigte sich die Umweltsenatorin mit der bisherigen Entwicklung trotz des Gegenwindes zufrieden. In diesem Jahr soll die Bürgerschaft über den Rückkauf von 25,1 Prozent entscheiden. Aber eine Volksinitiative streitet für den kompletten Rückkauf und lässt es auf einen Volksentscheid ankommen. "Deshalb werben wir schon jetzt für unser Vorhaben", so Blankau. Der 100-prozentige Rückkauf der Netze koste sehr viel Geld, würde den Einfluss allerdings nicht erhöhen.

Fortgeführt werden soll die Aufforstungsaktion "Mein Baum, meine Stadt". 2011 hatte die Stadt 2,4 Millionen Euro zusätzlich zu den privaten Spenden für das Pflanzen von rund 2600 Straßenbäumen ausgegeben. Das wird es in diesem Umfang nicht mehr geben. Blankau: "Die Aktion wird auf einem niedrigeren Niveau stattfinden."