Die Kritik an der Grundschulreform des Senats reißt nicht ab. Grüne fordern eine Übergangsphase zur Ganztagsbetreuung.

Hamburg. Die Kritik an der Grundschulreform des Senats reißt nicht ab. So fordert die GAL-Bürgerschaftsfraktion eine geeignete Übergangsphase zur Einführung der ganztägigen Bildung und Betreuung an Grundschulen (GBS). Laut Stefanie von Berg, schulpolitische Sprecherin der GAL-Fraktion, drohe bereits im Sommer ein Engpass bei den Hortplätzen. "Viele Eltern von Erstklässlern werden keine Nachmittagsbetreuung für ihre Kinder bekommen. Denn die Hortträger schaffen Krippenplätze, weil die Nachmittagsbetreuung an die Schulen wandern soll." Sie forderte den Senat auf, für eine ausreichende Zahl von Hortplätzen zu sorgen. Die Fraktion hat einen entsprechenden Antrag in die Bürgerschaft eingebracht.

Grundsätzlich sei die GAL nicht gegen eine Entschleunigung der Einführung von GBS zum Schuljahr 2012/ 2013. Allerdings kritisierte von Berg, dass der Senat zu viel Zeit verstreichen lassen habe, um die Einführung besser vorzubereiten. Noch immer sei kein Landesrahmenvertrag zwischen der Stadt und den Trägerverbänden geschlossen worden. Kurz vor Weihnachten kamen diese zu Verhandlungen mit Vertretern der Schul- und Sozialbehörde zusammen. "Es ging nicht darum, Verhandlungen zu führen, sondern Machtspielchen zu spielen", sagte Christiane Blömeke, familienpolitische Sprecherin der GAL-Fraktion. Am 11. Januar kommen Behörden und Träger erneut zusammen. Laut einem Sprecher der Schulbehörde handelt es sich um "Abschlussverhandlungen".

Blömeke monierte, dass nach bisherigem Stand den Trägern die Planungssicherheit fehle. Sie forderte, dass den Trägern von Horten finanzielle Möglichkeiten geschaffen werden müssten, damit sie weiter Hortplätze zur Verfügung stellen könnten. Außerdem sei eine Pauschale von 1500 Euro für die Förderung von behinderten Kindern "zu wenig". Warum dies schwierig zu finanzieren sei, sagte Blömeke auch: "Die Beitragsfreiheit an den Kitas ist zu früh gekommen."