Hamburgs Richter, die ohnehin über andauernde Unterbezahlung klagen, haben die vom Senat verkündeten Kürzungen des Weihnachtsgeldes für Beamte scharf kritisiert. "Schon lange fehlt es in Hamburg an einer angemessenen Besoldung von Richtern und Staatsanwälten", sagte Matthias Buhk, Vorstand des Hamburgischen Richtervereines. Dies bedeute eine Kürzung des Jahresgehaltes um bis zu fünf Prozent, obwohl die Besoldung in den vergangenen zehn Jahren bereits um "zehn Prozent hinter der allgemeinen Preisentwicklung" zurückgeblieben sei, sagte Buhk. Laut Richterverein verdiene ein Berufsanfänger derzeit 12 Euro pro Stunde netto, Beiträge für die Krankenkasse bereits abgezogen. Der Vertreter für Richter-Interessen rechnet zudem vor, dass sogar ein Vorsitzender Richter am Ende seiner Dienstzeit "gerade einmal" auf einen Stundenlohn von 20 Euro netto pro Stunde komme.

Durch die Streichungen des Weihnachtsgeldes würden Hamburgs Richter und Staatsanwälte "in die Schlussposition im deutschen und internationalen Vergleich abgedrängt", sagt Verbands-Vorstand Buhk.