Um Kosten zu sparen, sollte die geplante HafenCity-Uni im Harburger Binnenhafen gebaut werden, so Arne Weber.

Hamburg. In die Diskussion um Uni-Verlagerung und Neubau einer HafenCity-Universität kommt jetzt ein neuer Vorschlag aus Harburg. Bauunternehmer und Gründungsmitglied der Stiftung TU Harburg, Arne Weber, schlägt dazu eine Umorientierung bisheriger Pläne vor. Um in der angespannten Haushaltslage der Stadt Kosten zu sparen, sollte die geplante HafenCity-Universität nicht in der (teuren) HafenCity, sondern im Harburger Binnenhafen, in unmittelbarer Nähe der vorhandenen Technischen Hochschule gebaut werden, so Weber.

Das in der HafenCity vorgesehene Grundstück könne dann von der Stadt verkauft werden, um die Stadtkasse zu füllen. Platz für naturwissenschaftliche Bereiche der Hamburger Universität wäre in Harburg zudem. "Wir haben hier eine attraktive Wasserlage, viel Platz auf altem Bahngelände, und das Ganze ließe sich zügig in zwei Jahren umsetzen."

Unterstützung für diese Überlegung bekommt Weber von Handelskammer-Präses Frank Horch: "Ich könnte mir das gut vorstellen." In der Auseinandersetzung um die künftige Universitätslandschaft Hamburgs seien solche neue Anregungen willkommen, so Horch.

Wie berichtet, erwägt Wissenschaftssenatorin Herlind Gundelach (CDU) eine Verlagerung der Universität von Eimsbüttel in den Hafen auf dem Kleinen Grasbrook. Ein Plan, der auf vielfachen Protest stieß: So müssten Firmen aus dem Hafen umgesiedelt werden, während in Eimsbüttel eine gewachsene Uni-Infrastruktur zerstört werde. Am 26. März sollen nun verschiedene Varianten der Verlagerung oder Renovierung in der Handelskammer während eines ganztägigen Symposiums auf den Tisch kommen. Die Kammer hatte ebenfalls eine Studie zu der Verlagerung erstellt und für den bisherigen Standort in Eimsbüttel plädiert.

Aber auch der Neubau einer auf Baufachbereiche konzentrierte HafenCity-Universität ist noch unsicher. Als neuer Termin für eine Grundsteinlegung wurde kürzlich der Juli genannt. Doch die Planung der gut 66 Millionen Euro teuren Hochschule ist schon von manchen Rückschlägen begleitet worden. So fand sich bisher kein privater Investor, wie ursprünglich geplant. Und es gab Kritik, weil der Neubau deutlich weniger Platz böte als bisher. Die HafenCity-Universität ist bisher auf mehrere Standorte verteilt. Unter anderem ist der Bereich Städteplanung zum Teil noch immer an der TU Harburg angesiedelt - zu der er schon einmal gehörte. Weber: "Das könnte man wunderbar wieder verzahnen, ohne dass man gleich einen neuen Uni-Standort bauen muss."

Zumal das bisher für die HafenCity-Universität vorgesehene Areal ein "Sahne-Grundstück" mit einem Wert von gut 25 Millionen Euro sei. Vergleichbare Flächen im Binnenhafen würden nur ein Viertel davon kosten.