“Wir erwarten einen Antrag, und den werden wir schnellstmöglich bewilligen“, sagt Volker Dumann, der Sprecher der Umweltbehörde.

Hamburg. Nun also doch: Der Solar-Katamaran der Gesamtschule Niendorf darf auf der Alster fahren. Bürgermeister Ole von Beust (CDU) versprach Schülern und Lehrern gestern Morgen höchstpersönlich, "dass eine Ausnahmegenehmigung erteilt werden soll". Das Hamburger Abendblatt hatte in gestriger Ausgabe berichtet, dass die Umweltbehörde eine Fahrerlaubnis für das Wasserfahrzeug verweigere. Der Senatschef, der der Umweltschule und ihrem Solar-Katamaran gemeinsam mit Vertretern der Allianz Umweltstiftung einen Anerkennungspreis des Deutschen Klimapreises verliehen hatte, leitet nun die Kehrtwende ein.

"Wir erwarten einen Antrag, und den werden wir schnellstmöglich bewilligen", sagte der Sprecher der Umweltbehörde, Volker Dumann, und nannte die Situation "ein Missverständnis". "Wir wollen Klimaschutzaktivitäten ja unterstützen." Er betonte allerdings, dass es sich um eine Ausnahmeregelung handele. Denn das erklärte Ziel der Stadt ist, den motorisierten Verkehr auf der Alster zu begrenzen. Zugelassen sind neben den Alsterschiffen nur Dienst- und Überführungsfahrten, Bauschuten, Wasserschutzpolizei, Krankentransporte sowie Begleitfahrten bei Regatten. In allen anderen Fällen ist eine Einzelerlaubnis notwendig. "Wir sind bei Neuzulassungen eher konservativ", so Dumann. Die Alster solle nicht zur Teststrecke werden.

Der vier Meter lange Solar-Katamaran aus Niendorf wird in den nächsten Wochen häufiger zu sehen sein. "Wir sind sehr froh, dass wir auf der Alster fahren können", sagte Lehrer Hans-Jürgen Benecke, der das emissionsfreie Gefährt zusammen mit Schülern gebaut hatte. Die Schule hat einen Liegeplatz an dem Alsterlauf, der mit dem Rad von der Schule aus zu erreichen ist. "Jetzt können wir weiter mit unserer Entwicklung arbeiten", sagte Benecke. Der mit 1000 Euro dotierte Klimapreis der Allianz Stiftung ist schon die dritte Auszeichnung für den Solar-Katamaran. Die Stiftungsvertreter waren so angetan, dass sie gestern spontan weitere 1000 Euro zusagten - für ein Elektromobil, das Benecke gerade mit seinen Schülern auf der Basis von Fahrradteilen baut. "Damit könnten Lehrer und Schüler zwischen unseren Schulstandorten pendeln."