Die Initiative “Pro Moltkeblock“ fordert einen umfassenden Denkmalschutz. Bekannte Hamburger Architekten unterstützen dieses Anliegen.

Hamburg. Im Streit um den Denkmalschutz für den Moltkeblock in Ottensen strebt die Kulturbehörde einen Kompromiss an. Es werde keine definitive Entscheidung geben, sondern man werde in Gesprächen eine Lösung suchen, sagte eine Sprecherin dem Abendblatt.

Wie berichtet, wehrt sich eine Mieterinitiative aus dem in den Zwanzigerjahren gebauten Wohnblock gegen die Bebauung ihres großen Innenhof-Gartens. Der Block war im Stil der Reformarchitektur angelegt worden. Der großzügige Garten diente der Erholung und Selbstversorgung der rund 175 Mietparteien. Vor einigen Jahren kaufte die Grundstücksgesellschaft Bergstraße einen Teil des Blocks und den größten Teil des Gartens.

Ein Teil davon soll nun mit 15 Reihenhäusern bebaut werden. So könnte eine denkmalwürdige Renovierung der Fassaden finanziert werden, argumentiert der Architekt Sven Hidde. Es sei die "letzte Chance" für einen echten Denkmalschutz - und nur wenige Mieter würden einen kleinen Teil des selbst genutzten Gartenanteils verlieren. Die Initiative "Pro Moltkeblock" sieht das völlig anders und fordert einen umfassenden Denkmalschutz für den Garten im Innenhof, der eine "einzigartige" Anlage seiner Art in Hamburg sei. Häuser und Gärten würden eine Einheit bilden, so wie von seinen namhaften Planern Gustav Oelsner und Kurt Meyer seinerzeit entworfen.

In dieser Einschätzung hat die Mieterinitiative inzwischen prominente Unterstützung bekommen: Unter den Unterzeichnern eines Votums finden sich bekannte Hamburger Architekten: so etwa Horst von Bassewitz von der Stiftung Denkmalschutz, Ex-Oberbaudirektor Egbert Kossak, der Architekt Volkwin Marg (gmp) oder der Kunsthistoriker Professor Herrmann Hipp. Die Bezirksversammlung Altona hat unterdessen eine Entscheidung über die Genehmigung der Reihenhäuser von der Einschätzung des Denkmalschutzamtes abhängig gemacht.